Dramaturgisch Klasse, Glaubwürdigkeit mäßig.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
anyways Avatar

Von

Rabea Wyler, operative Fallanalytikerin, hält gerade eine Vorlesung an der Uni Koblenz, als ein Student sie auf eine gerade online gegangene Nachrichtenschlagzeile hinweist: „Rapunzel-Tote in Essener Theater“.
Vor mehr als zwanzig Jahren verschwand Rabeas kleine Schwester, lediglich die linke Hand hat man nach mehreren Monaten gefunden, da die Tote laut Zeitungsbericht ähnliche Verletzungen hat, macht sie sich umgehend auf den Weg nach Essen. Dort hat sie jedoch keinerlei Befugnisse und wird deswegen am Tatort vom zuständigen Ermittler relativ frostig abserviert.
Unterdessen macht Rabeas Ex-Chef Jan Grall eine Auszeit in Italien, ihn bittet Rabea das Verschwinden ihrer Schwester in der Schweiz neu aufzurollen, währenddessen sie sich auf den Fall in Essen konzentriert. Jan ist skeptisch, willigt dann aufgrund ihrer Langjährigen Partnerschaft und Freundschaft und Dank der Überredungskünste seiner Ziehtochter wiederwillig ein.

Dramaturgisch ist an Lars Schütz „Rapunzel mein“ überhaupt nichts auszusetzen. Kurze übersichtliche Kapitel, gute Spannungsbögen und ein flüssiger Schreibstil runden das Ganze ab. Womit ich ein wenig gehadert habe, ist die Glaubwürdigkeit einzelner Aktionen der Protagonisten und Nebendarstellern. Ständig wird sich irgendwo mutwillig Zutritt verschafft, Kompetenzen werden überschätzt und auch überschritten und das psychologische Profil des Täters…naja war für mich jetzt auch nicht überzeugend. Richtig gut gefallen hat mir jedoch (und dafür gibt es auch 4 Sterne)die Parallelgeschichte um das Verschwinden der kleinen Schwester der Profilerin. Einzig allein deswegen, weil sie zu einem Abschluss kommt, und nicht wie in Serien leider üblich, durch jeden Band geschleust werden.