Elektrisierend

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lili_an Avatar

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Wow- so einen guten Krimi habe ich schon lange nicht mehr gelesen!

Sie Story zieht einen sofort in den Bann: Ein Mord, der auf einem Märchen basiert; der unklare Zusammenhang zur vermissten Schwester der Protagonistin; das schattenhafte System, das hinter alldem steckt. Eine wirklich köstlich ausgeklügelte Story mit mehreren Ebenen - nach jeder beantworteten Frage gibt es ein neues Rätsel zu lösen, das nach und nach alles miteinander verstrickt.
Trotz der Komplexität der Erzählung wirkt sie absolut nicht gezwingen oder gestelz, wie es sonst der Fall ist. Und auch die zahlreichen und spannenden Wendungen sind nicht absurd sondern schmiegen sich perfekt in die Handlung ein. Ich bin absolut begeistert.
Zudem gefällt mir die psychologische Betrachtung des Kriminalfalls aus der Perspektive der Profiler sehr gut - es wird nicht nur ermittelt, was passiert ist, sondern auch und vor allem warum und wie es dazu kommt, das ein Mensch sich zu einem Mörder oder Kidnapper entwickelt.
Außerdem kommt das Buch völlig ohne die üblichen Füll-Inhalte wie eine Liebensbeziehung etc aus.

Der einzige Minuspunkt ist, dass doch recht häufig auf den "Alphabetmörder"-Fall verweisen wird - also das Vorgängerbuch. Das macht es an manchen Stellen etwas unrund, wenn man "Rapunzel, mein" als losgelöstes Einzelbuch liest. Aber es ist auch nicht weiter tragisch, da man die Handlung auch so sehr gut nachvollziehen kann.

Ich würde das Buch jedem Krimi-Liebhaber empfehlen und freue mich schon auf weitere Bücher von Lars Schütz.