Etwas zu märchenhaft

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minimidimami Avatar

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„Rapunzel, mein“ von Lars Schütz ist bereits der zweite Fall rund um das Profiler-Duo Rabea Wyler und Jan Grall. Diese Tatsache war mir zunächst nicht bewusst, erst beim Lesen wurde mir dies klar. Jedoch steht dieses Buch für sich allein und man kann der Handlung auch ohne die Vorkenntnisse aus dem ersten Buche folgen. Allerdings haben mich die Andeutungen neugierig gemacht, so dass ich den ersten Fall bestimmt noch lesen werde.

Nun zu diesem Werk. Der Anfang hat mich sofort mitgerissen und der Einstieg viel sehr leicht. Allerdings hatte ich nach dem Anfang etwas mehr erwartet. Der Bezug zum Märchen hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht, jedoch fand ich, dass dies eher eine Nebenrolle spielte. Auch hatte ich eher das Gefühl, dass die Tat rum um den Rapunzelmord nur eine Nebenhandlung war, denn der Focus lag eher auf Geschehnissen aus der Vergangenheit von Rabea. Auch interessant, aber mich hätte es mehr gefreut, wenn es mehr um das Eigentliche gegangen wäre. Für mich wurde hier einiges an Potential vergeudet. Im Mittelteil hat mich die Geschichte nicht ganz so mitreißen können und plätscherte etwas vor sich hin. Erst gegen Ende nahm der Verlauf wieder an Fahrt auf, so dass ich dann doch noch gefesselt war. Nächster Wermuttropfen war das Ende, welches dann viel zu schnell erzählt war.

Der Schreibstil ist sehr fließend und leicht verständlich. Durch die kurzen Kapitel wird ein gewisses Maß an Spannung aufgebaut. Durch die abwechselnde Sicht unterschiedlicher Charakter erhält man einen etwas tieferen Einblick in die Gedankenwelt der einzelnen Personen und erhält eine Ahnung warum und wieso so gehandelt wird.

Alles im Allen ein unterhaltsamer Thriller, der meine Nerven jedoch nicht wie gewünscht strapaziert hat und dessen Potenzial nicht ausgeschöpft wurde.