Morden wie im Märchen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tochteralice Avatar

Von

Die Ermittler der Reihe des Autors Lars-Erik Schütz haben es hart getroffen: während im ersten Fall (Alphabetmörder) der Profiler Jan Grall so stark involviert war, dass er im Anschluss suspendiert wurde, trifft es diesmal seine ehemalige Mitarbeiterin, die Schweizerin Rabea Wyler, die inzwischen auf seinem Posten sitzt - nicht freiwillig, denn sie hat die Fähigkeiten des ehemaligen Kollegen in der kurzen Phase der Zusammenarbeit zu schätzen gelernt und hätte ihn zu gern an ihrer Seite.

Rein zufällig gerät sie nämlich an einen Fall, der sie stark an den ihrer vor Jahren verschwundenen Schwester erinnert. Es geht um die Faszination des Entführers bzw. Mörders für langes, blondes Haar. Rabea hegt immer noch die Hoffnung, dass iMarie noch leben könnte - eigentlich glaubt da niemand mehr so richtig dran, nicht einmal ihre Eltern. Die haben sich nach der Tragödie getrennt und führen jeweils eigene Leben.

Aber zurück zum Rapunzel-Mord, wie der Fall genannt wird, der Rabea nach Deutschland und zwar ins Ruhrgebiet und nach Düsseldorf führt - ganz auf sich gestellt. Oder kann sie sich doch auf Jan Grall verlassen?
Ein kraftvoller und ungewöhnlicher Thriller mit starken Charaktern, Manchmal wirkt alles ein bisschen zu überladen und zu dicht - zu viele Figuren, zu viele Erzählstränge - und einiges ist auch einfach unlogisch. Dennoch hat mich dieser Thriller in seiner Intensität durchaus fasziniert. Für Leser, die gern für ein Weilchen im Bösen versinken, um dann vom Autor rechtzeitig wieder daraus befreit zu werden