Rattentanz

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In dem Buch "Rattentanz" von Michael Tietz geht es um eine kleine Familie und deren Dorf, das nach einem "Schülerstreich" einen globalen Alptraum erlebt. Alle Menschen auf der ganzen Welt trifft es gleich und sie müssen von einer Minute auf die Andere lernen, sich ohne Strom, Wasser und alle anderen Annehmlichkeiten unserer schönen Konsumgesellschaft zurechtzufinden. Da dieser Zustand von nun an Normalzustand ist, werden viele Ideen umgesetzt, die das Leben wieder in geordnete Bahnen bringen soll, aber das dauert und es passieren einige unvorhergesehene Dinge....

Der Roman ist sehr spannend und liest sich leicht, in einer Sprache, die sehr fesselnd ist. Der Autor beschreibt die Situationen und auch mitwirkende Personen sehr genau und aus verschiedenen Sichtweisen, was einerseits dazu führt, dass man beim Lesen wirklich ganz und gar in die Geschichte eintaucht, manchmal war es für mich aber etwas zu langatmig. Ich denke manche Stellen hätte man wirklich etwas kürzer halten können, besonders über jene Personen, die auf der nächsten Seite eh' tot waren, hätte Tietz meinetwegen nicht unbedingt noch eine ausführliche Lebensgeschichte oder Personenbeschreibung zu Papier bringen müssen.  Durch den Umstand der genauen Beschreibung jeder Szene war mir der erste Teil manchmal etwas zu grausig und ich finde das ist nichts für ganz zart besaitete Leser.

Alles in allem ein sehr gelungenes Erstwerk, das mich die letzten eineinhalb Wochen oft zum Nachdenken und Diskutieren angeregt hat. Michael Tietz wird mir im Gedächtnis bleiben und ich werde mich in Zukunft immer wieder mal nach Büchern von ihm umschauen, obwohl dieses Genre von mir nur ab und zu gelesen wird.