Emma Donoghue - Raum

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ela1989 Avatar

Von

Jack feiert seinen fünften Geburtstag in "Raum". Seit seiner Geburt kennt er nur das Leben in diesen vier Wänden. Er wohnt dort mit seiner "Ma", die ihm zu seinem Schutz vorenthält, dass es noch eine Welt außerhalb dieses Raums gibt. Doch als Jack fünf Jahre alt ist, stellt er immer mehr Fragen und sie "verplappert" sich, so dass nur noch mehr Fragen folgen. Also entschließt sich Jacks Ma, ihm doch die Wahrheit zu erzählen. Für Jack ist es sehr verwirrend und er glaubt seiner Ma auch nicht richtig, doch eines Tages sieht er ein Flugzeug ganz weit weg am Himmel und beginnt, seiner Ma zu glauben. Zusammen überlegen sie sich einen Plan, wie sie aus diesem Raum entkommen können. Wie kommen sie durch die Tür, die nur durch einen Code zu öffnen ist? Wie kommen sie an "Old Nick" vorbei, der die beiden hier gefangen hält?

Ich fand das Buch sehr interessant und beklemmend zugleich. Die Vorstellung, dass man so viele Jahre in einem einzigen Raum gefangen ist ohne richtiges Tageslicht und frische Luft. Jede Mutter weiß, wie viele Entscheidungen man gerade auch in den ersten Lebensjahren für sein Kind entscheiden muss. Wenn man dann nur in einem einzigen Raum lebt, kommen noch viel mehr Fragen und Entscheidungen auf einen zu, die einen sicher sehr verwirren können und einem immer wieder die Frage stellen, ob man richtig entschieden hat. Was ich etwas schade an dem Buch finde ist, dass fast ausschließlich aus Jacks Sichtweise berichtet wird. Ich hätte mir noch tiefere Einblicke in das Gefühlsleben der Mutter erhofft. Was die Tatsache angeht, dass die Geschichte aus Jacks Sicht geschrieben wurde - also den Schreibstil - wirkt dieser wenig überzeugend. Zuerst, wenn man dieses Buch liest, denkt man, es kann nicht angehen, dass ein Fünfjähriger schon total komplizierte Begriffe kennt, aber solch enorme Probleme mit "der, die, das" hat. Und auch im Laufe des Buches wird immer wieder darauf verwiesen, wie intelligent Jack sei. Dafür hat er aber noch beträchtliche Probleme mit einigen Wörtern, die eigentlich nicht mehr vorkommen dürften dann. Der Schreibstil an sich ist mal ein bisschen was neues, so dass man sich zunächst auch erstmal hinein finden muss, aber dann liest sich das Buch eigentlich recht flüssig.

Abschließend will ich sagen, dass ich das Thema des Buches wirklich sehr interessant fand, aber dadurch, dass der Schreibstil nicht richtig durchdacht wurde und durch Lücken bzw. Fehlen der Einblicke in das Gefühlsleben der Mutter und weil man einfach mehr aus dem Thema herausholen hätte können, ziehe ich zwei Sterne ab. Somit erhält dieses Buch leider nur 3 Sterne von mir.