Fesselndes Buch

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campino246 Avatar

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Bei der Leseprobe war ich hin- und hergerissen, ob mir dieses Buch "gefallen" kann. Mich störte dort die Kindersprache, da Jack, ein fünfjähriger Junge, der Ich- Erzähler ist. Und ich fand die Idee beängstigend.

Was passiert? Jack hat seinen fünften Geburtstag. Er feiert ihn mit seiner Mutter und seinen Freunden aus dem Fernsehen. Natürlich auch mit Raum. Raum hat einen Tisch, eine Wanne, ein Klo, eine Kochgelegenheit, ein Bett und einen Schrank. Draußen war er noch nie, das ist ja auch nicht echt. Nachts schläft er im Schrank und Onkel Nick besucht manchmal Ma. Doch plötzlich sagt seine Ma, dass es ein Draußen gibt. Und dass sie fliehen sollten. Jack versteht die Welt nicht mehr. Was ist Draußen? Der Himmel? Das Weltall?

Die Sprache hat mich im Buch nicht gestört. Sie ist einfach authentisch für die Geschichte. Wie Jack manchmal Sachen benennt, wirkt ganz natürlich kindlich. Mir hat als einziges in der Geschichte nicht gefallen, dass die Mutter mal eine halbe Seite auf Menschenrechte eingeht. Das fand ich unpassend und ablenkend. Hätte die Autorin Interesse daran sich für Menschen in Einzelhaft usw. einzusetzen, hätte sie ja ein Nachwort verfassen können.

Die Geschichte ist fesselnd. Man leidet mit der Mutter, aber man kann auch die Angst der Kindes spüren. Ich fand die Geschichte nicht unbedingt beängstigend, sondern besonders nach der Hälfte spannend. Die Eindrücke von Jack machen einem erst deutlich, dass man lebt.

Die Gestaltung der Covers empfand ich als zu fröhlich, Korkbodenmuster hätte mir besser gefallen.

Die Idee an sich von einer Entführung, auch wenn man denkt sowas gibt es selten, passiert doch sehr häufig wie man erst heute wieder den Schlagzeilen entnehmen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, aber es ist nicht leicht zu lesen und zu verkraften.