Unbegreiflich

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kikiwee17 Avatar

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Der Roman "Raum" wurde von Emma Donoghue geschrieben und ist 2012 als gebundene Ausgabe im PiperVerlag erschienen.
Das Buch handelt von dem 5jährigen Jungen Jack, der mit seiner Mutter in "Raum" lebt. Die Muter wurde mit 19 Jahren entführt und wird seit dem (inzwischen 7 Jahre) von ihrem Peiniger in diesem 12 Quadratmeter Raum gefangen gehalten. Jack ist das "Produkt" ihrer Vergewaltigung und vermutlich der einzige Grund das Martyrium zu ertragen. In den ersten Kapiteln erfährt der Leser, wie der Alltag für die beiden in ihrem Gefängnis aussieht - sie machen "Sport", lesen ihre wenigen Bücher, schauen fern, aber nicht zuviel (!), spielen Wortschatzspiele, waschen, putzen usw. Wenn Old Nick, der Entführer, abends zu Ihnen kommt, versteckt sich Jack immer im Schrank und schläft auch dort. Nach seinem 5. Geburtstag erregt Jack die Aufmerksamkeit des Peinigers. Für seine Ma ist das der Grund ihm von der Welt draußen zu erzählen und einen Fluchtplan zu schmieden, denn sie will ihn um jeden Preis schützen!
Mir ist es extrem schwer gefallen, mich in den Schreibstil des Buches einzulesen, da alles aus Jacks Sicht geschrieben ist und er eine sehr kindliche Ausdrucksweise hat. Das fand ich Anfangs sehr anstrengend und für mein Empfinden war es auch etwas übertrieben, da er ja eine Mutter hat, die gerade auf Sprache und Bildung Wert legt. Jack kann ja zum Beispiel schon sehr gut rechnen. Da mich die Thematik des Buches aber sehr interessierte habe ich durchgehalten und plötzlich hat mich die Ausdrucksweise nicht mehr so sehr gestört. Es ist kaum vorstellbar was diese Frau mit ihrem Kind alles erleiden musste und wie schwierig die Umstellung auf die grosse, laute Welt ist -gerade für Jack, der nichts außer "Raum" in seinem Leben kennengelernt hat. Die Autorin schildert Jacks Gefühle und Verwirrung sehr eindringlich und man leidet mit ihm mit.
Ein sehr interessantes Buch zu einem hochaktuellen Thema -lesenswert!