eine Dystophie mit erschreckend realem Bezug

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gusaca Avatar

Von

Oliver lebt in einem Bunker, weil die Oberfläche der Erde durch den Klimawandel unbewohnbar geworden ist und das Leben der Menschen dort durch einen Virus bedroht wird. Als sein Vater stirbt und sein Bruder Marco aus dem Bunker verbannt wird, macht sich Oliver auf die Suche nach ihm. Dabei trifft er auf die toughe Tsche und erfährt, das nicht alles so ist , wie er bisher geglaubt hat.

Die hier entwickelte Zukunftswelt ist leider gar nicht so unrealistisch. Die dargestellten Klimaänderungen werden sehr detailliert und nur alllzu glaubhaft dargestellt. Die daraus sich entwickelnden Flüchtlingsströme gibt es auch heute schon . Die Charakterentwicklung der Hauptpersonen ist gut gelungen und die Story ist spannend. Überraschende Wendungen besonders am Ende vertiefen diese Spannung noch. Die aufkommenden Gefühle zwischen Oliver und Tsche geben dem hoffnungslosen äußeren Umständen eine Perspektive auf die Zukunft. Der Schreibstil ist klar und einfach gehalten. Die Zielgruppe des Buches sind Jugendliche ab 14 Jahre. Das Buch unterhält den Leser, regt ihn aber auch zum Nachdenken an. Egoismus und Eigennutz steht gegen Hilfsbereitschaft und Mitgefühl, Rachegefühle gegen Offenheit und Glaube an das Gute im Menschen, Härte gegen Liebe. Ich persönlich hätte mir an einigen Stellen mehr Tiefgang und Ausarbeitung einzelner Passagen gewünscht, weil man gerade am Ende den Eindruck erhält, das sich einiges zu glatt und zu oberflächlich entwickelt.