Gutes Thema schlecht umgesetzt

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danielae Avatar

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Wir befinden uns ungefähr im Jahr 2100. Der Klimawandel hat die Welt (scheinbar) unbewohnbar gemacht, eine durch mutierte Cholera Viren ausgelöste Pandemie hat 90% der französischen Bevölkerung dahin gerafft. Eine kleine, überschaubare Gruppe an Menschen lent in einem Bunker in den französischen Bergen, scheinbar, um sich vor dem Virus zu schützen und dem Klimawandel zu entkommen. Doch Oliver, Sohn des Atomtechnikers und Anteil der Privilegierten Schicht im Bunker, ist misstrauisch, viel mehr noch als sein Vater plötzlich stirbt und auch die Ereignisse überschlagen.
Als auch noch sein Bruder, der den sog. Wasserkriegern, der herrschenden Gruppe in Bunker, angehört, verbannt wird, verlässt er den schützenden Bunker...
Die Idee des Buches scheint in Zeiten der Pandemie und des Klimawandels durchaus realistisch und nicht weit hergeholt. Es thematisiert zudem die Dynamiken bei der Bildung neuer gesellschaftlicher Ordnungen, die Bildung neuer in- und out-group Mechanismen und insbesondere die Feindseligkeit im Angesicht knapper Ressourcen und Produkte.
Alles in allem also eine gute Idee für ein Buch, die ich aber alles andere als gut umgesetzt finde. Die Erzählung verliert auch in belanglosen Gesprächen, unsinnigen Sprüngen, lässt es an Tiefe vermissen, oder wo man verstehen möchte, warum ein bestimmter Handlungsstrang nun plötzlich aufgemacht wird und geht an anderer Stelle viel zu tief ins Detail. Auch sprachlich ist es leider nur mittelmäßig.
Ich habe das Buch in der Hardcover-Version gelesen: viel zu dickes Papier mit übertrieben großer Schrift. Schade eigentlich, gerade bei dem Thema hätte man das Buch ressourcenschonender realisieren sollen. Alles in allem hat mich das Buch nicht gefesselt, ich fand es ganz und garnicht interessant konzipiert.