Interessant, aber es dauert zu lange… Spannung kommt erst spät und recht wenig auf

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jojo_95 Avatar

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„Real Easy“ von Marie Rutkoski ist thematisch ein interessanter Thriller, der im Milieu spielt und dessen grundlegende Idee mir wirklich sehr gefallen hat.
Zunächst einmal möchte ich das Cover näher betrachten. Es ist im gesamten gesehen eher schlicht gehalten und ist dennoch sehr auffällig durch die sehr große Pinke Schrift. Leider geht dadurch, dass der Titel, dass Wort „Thriller“, der Name des Verlages und auch der Name der Autorin so groß und in derselben Farbe auf dem Cover zu finden sind, der Titel an sich eher unter und so ein richtiges Konzept oder ein Erahnen was einem in diesem Thriller erwarten könnte, kann ich leider nicht erkennen. Was ich schade finde ist, dass sich das Cover nach dem Verschieben des Erscheinungstermins so stark verändert hat. Für mich hatte das erste angedachte Cover genau den richtigen Charm, das richtige Flair und eine sehr passende Aufteilung und hätte mich definitive mehr angesprochen und mich auch eher zu diesem Buch greifen lassen, wenn ich es im Laden gesehen hätte. Nur dadurch, dass ich die Leseprobe schon kannte und mich auch das alte Cover zum Lesen dieser animierte, bin ich überhaupt daran interessiert gewesen mich mit diesem Buch auseinanderzusetzen. Hätte mich als erstes dieses Cover erwartet wäre ich vermutlich gar nicht weiter zur Leseprobe gegangen.
Wie bereits erwähnt hatte mich die Leseprobe zu Real Easy sofort angesprochen und auch überzeugt, so dass ich auch entsprechende Erwartungen an die gesamte Geschichte hatte und dann ziemlich enttäuscht wurde. Trotz des schönen Schreibstils der Autorin, wollte nicht so wirklich oder sehr schleppend nur Spannung aufkommen. Was vermutlich oder meiner Meinung nach vor allem den viel zu vielen unterschiedlichen Perspektiven geschuldet war, sowie dass man dadurch einfach die einzelnen Persönlichkeiten viel zu wenig kennenlernte und es daher schwerfiel eine Beziehung zu ihnen aufzubauen bzw. sich in sie hineinzuversetzen. Auch wenn mir der Schreibstil von Marie Rutkoski gefallen hat, gab es mir zwischenzeitlich einfach zu viele Längen, die durch zu massives Beschreiben des Settings, des Milieus, der Tänzerinnen, deren Arbeit und des Alltags in einem Stripclub entstanden und einfach den Vibe des Thrillers und damit auch die Spannung verloren ging. Ich hätte hier einfach erwartet, dass die polizeiliche Arbeit oder einfach die Ermittlungen an sich doch vermehrt im Fokus stehen und der Alltag der Tänzerinnen zwar wichtig, aber dennoch eher zweitrangig gewesen wäre.
Wie bereits mehrfach erwähnt hat mir trotz der Abzüge der Schreibstil gut gefallen und auch dazu beigetragen dranzubleiben. Auch Samantha als Protagonistin hat mir gut gefallen und auch die Plotidee hat mir gut gefallen. Dennoch denke ich, dass man aus dieser Idee mit ein paar Veränderungen und einem anderen Fokus eine noch bessere Geschichte hätte machen können. Die dafür sorgt, dass man das Buch in einem durchlesen möchte und nicht zwischenzeitlich die Lust und das Interesse verliert.
Von mir gibt es daher lieb gemeinte 3 Sterne.