Erfordert: Kenntnisse aus der IT-Branche

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malibu Avatar

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Auch in der Hackerwelt ist so einiges los, wenn wir das auch nicht mal mitbekommen – was ja Sinn der Sache ist. Die Autorin Manuela Reizel geht dem auf dem Grund und lässt ihren Protagonisten „Luke Skywalker“ durch einige schwere Türen gehen...

Lukas, auch Luke Skywalker genannt in der Hackerszene, möchte nun ein normales Leben führen. Er arbeitet jetzt in einer Softwarefirma und lebt alleine, ernährt sich von Tiefkühlpizza und hat mit dem Hacken eigentlich nichts mehr am Hut. Doch da kommen andere Hacker aus dem Underground auf ihn zu, da sie eine Chipkarte haben, die es zu entschlüsseln gibt, nur Luke kennt sich gut damit aus. Was es hier zu entdecken gibt, sprengt alles und bringt auch alle in Gefahr...

Wenn man sich etwas mit den Begriffen aus der Onlinewelt auskennt, fällt einem der Einstieg leicht. Die Autorin schildert alles gut und bildlich – die Absätze sind gut gehalten und die Kapitel nicht zu lang. Gleich vorneweg: Das ist der zweite Teil einer Trilogie – man sollte den ersten wohl gelesen haben, um wirklich mitzukommen, was ich leider versäumt habe.

Wenn man Lukas kennenlernt, merkt man bald, dass es so nicht gutgehen kann und er bald wieder am hacken ist. Er ist eigentlich bodenständig geworden, doch tief drin ist er noch immer der Hacker, der er immer war. Auch wenn er nun denkt, er führt ein normales Leben, lange kann das nicht gut gehen. Er hat nun eine innige Freundschaft zu seinem Therapeuten aufgebaut, Gustav Elvert und auch Ralf, der Journalist, ist mit ihm gut befreundet. Kalle, ein weiterer guter Freund, ist mittlerweile mit seiner Exfreundin zusammen, was ihn aber nicht groß zu stören scheint, da er sie ja verlassen hat, weil er sich lieber Hackersachen widmete und für andere Sachen keine Zeit hatte. Das Wohlergehen ihrer liegt ihm aber nichts desto trotz am Herzen.

Der Schreibstil ist gut gehalten, lässt einen einfach lesen. Jedoch sind die vielen Begriffe für einen Laien in dieser Szene zuviel des Guten – wer keinen Job in der IT hat und sich damit auseinander setzt, dem ist gut geholfen mit dem Glossar am Ende. Das sollte erwähnt werden zu Anfang, am Ende bringt es einem ja auch nichts mehr. Zum Glück konnte ich mit den Begriffen größtenteils etwas anfangen, wusste also um was es geht. Wenn man das weiß, ist die Story eigentlich recht interessant – wenn das Geschehen sich hier nicht um etwas drehen würde, was schon zig mal in den Medien durchgekaut wurde. Dennoch lässt es sich gut lesen und man verfolgt mit Spannung, wie es für die Beteiligten weitergeht.

Nicht aber zu Anfang, hier gibt es einige Längen und man wartet gespannt, bis mal etwas passiert. Im letzten Drittel geht es dann endlich aufwärts, hier nimmt die Spannung an Fahrt auf und reisst den Leser regelrecht mit. Das Hin- und Her in den Kapiteln der verschiedenen Personen und dass Luke in der Ich-Form erzählt, die anderen in der dritten Form, verwirrt etwas. Man findet aber schnell hinein und kann sich ganz dem Lesefluss hingeben.

Ein spannendes Thema, das hier behandelt wird – auch wenn man schon davon gehört hat und eigentlich weiß, was hier die große Verschwörung ist, welche vertuscht wird. Die Autorin hat sich gut mit den Themen auseinandergesetzt und sich in das Thema des Hackens und der IT hineingearbeitet. Sie versteht also davon, was sie hier niederschreibt.

Das Buch ist jedem zu empfehlen, die etwas mit den Begriffen aus der Hackerszene und IT anfangen können – an andere nur beschränkt, da es sonst etwas mühsam wird. Empfehlenswert wäre noch, den ersten Teil gelesen zu haben, da sich die Autorin oft auf die Vergangenheit der Personen bezieht, was mit dem ersten Teil zu tun hat. Eine gute Unterhaltung für Zwischendurch mit Mitdenken ist allemal garantiert.