Zwischen Fiktion und Realität

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krimifee86 Avatar

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Das Cover: Das Cover gefällt mir ziemlich gut. Es zeigt ein Gesicht, das halb verborgen ist. Dennoch wirkt das Gesicht irgendwie böse, die Augen blicken einen finster an. Das Cover passt für mich sehr gut zum Buch, denn dadurch, dass das Gesicht der Person nur halb zu sehen ist, wird deutlich, dass sie etwas zu verbergen hat, bzw. dass es etwas zu entdecken gibt.

Der Inhalt: Wie viel darf ein Whistleblower riskieren, um die Wahrheit ans Licht zu bringen? Lohnt es sich, dafür das eigene Leben aufs Spiel zu setzen?
Eine internationale Leaking-Organisation stellt sich dem mächtigsten Geheimdienst unserer Zeit entgegen – und ein Kampf beginnt, der die Welt verändern wird.
Lukas, in Hackerkreisen früher bekannt als „Luke Skywalker“, will seine Vergangenheit endgültig hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen. Doch auch unter seinem neuen Nickname „Crane“ findet er sich bald in seiner gewohnten Umgebung wieder, gerät unvermittelt in ein Netz von Intrigen und plötzlich ist nichts mehr wie zuvor ...
„Recovery“ bietet Einblick in die Welt von Netzaktivisten, die an brisante Informationen über den elitären „Bohemian Club“ und geheime Hintergründe rund um 9/11 gelangen, und diese öffentlich machen wollen. Doch um welche lebensgefährlichen Geheimnisse handelt es sich? Wer sind die im Verborgenen agierenden Drahtzieher, deren Gesichter niemals im Scheinwerferlicht auftauchen dürfen?
In ihrem hochaktuellen, spannungsgeladenen Thriller beschäftigt sich die Autorin mit kontroversen politischen und technischen Fragestellungen und kommt dabei zu beunruhigenden Ergebnissen.

Der Schreibstil: Die Autorin wechselt zwischen der Ich-Perspektive (Lukas) und einem unbeteiligten Beobachter, wobei dieser aus den unterschiedlichen Perspektiven der Charaktere erzählt. Nicht so wirklich gut gefällt mir die Ich-Perspektive bei Lukas, was aber daran liegen mag, dass ich einfach generell kein großer Freund der Ich-Perspektive bin. Die Sichtweise des unbeteiligten Dritten hat mir aber gut geholfen, die Charaktere besser kennen zu lernen und ihre Handlungsweisen nachzuvollziehen. Besonders Ralf ist mir dabei immer sympathischer geworden, wohingegen ich mit Lukas selbst leider einige Schwierigkeiten hatte.

Meine Meinung: Hochaktuell wird der Inhalt dieses Thrillers beschrieben und dem kann ich nur zustimmen. Die Geschichte liest sich gut, flüssig und schnell und ist sehr, sehr spannend. Da ich gerade erst ein anderes Buch zum Thema Hacken und Manipulation gelesen hatte, fiel es mir auch nicht schwer, in die Thematik und die Fachbegriffe reinzukommen. Wie das für jemand anderen ist, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen – sicherlich muss man sich an den Computerjargon und die Thematik an sich erst gewöhnen. Spannend für mich vor allem zu sehen, dass (investigative) Journalisten nicht nur in Ländern „von denen man es ohnehin denkt“ bestraft und verfolgt werden, sondern eben auch in unserer ach so freien (Pressefreiheit) Welt. Insofern wirklich sehr aktuell, sehr spannend und sehr zu empfehlen. Dennoch Punkteabzug für den Charakter des Lukas, mit dem ich einfach nicht warm geworden bin.
Leider gibt es zu Recovery wohl einen Vorgänger, den ich nicht gelesen habe – diese Tatsache fließt aber nicht in meine Bewertung mit ein.