Hat mich nicht ganz überzeugt

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rinoa Avatar

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Zunächst einmal möchte ich voranstellen, dass ich das Vorgängerbuch nicht kenne. Ich hatte allerdings auch nie das Gefühl, etwas nicht zu wissen oder dass mir Informationen fehlen. Hätte ich es nicht gewusst, wäre es mir daher auch nicht aufgefallen.

Nun zum Buch: Ted Conkaffey, Ex-Cop und vor nicht allzu langer Zeit wegen der Entführung und Vergewaltigung der 13-jährigen Claire angeklagt - letztendlich wurde das Verfahren allerdings eingestellt - lebt recht zurückgezogen mit seinen Gänsen im australische Städtchen Crimson Lake.
Er arbeitet mittlerweile als Privatdetektiv, zusammen mit seiner Partnerin Amanda Pharrell.

Es werden im Grunde zwei Handlungsstränge verfolgt.
Zum einen muss sich Ted mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, als der Vater seines vermeintlichen Opfers bei ihm auftaucht. Obwohl er alles am liebsten hinter sich lassen würde und in der Abgeschiedenheit seines Häuschens in Ruhe leben möchte, fängt er doch an, nach dem wahren Täter zu forschen. Hierbei helfen ihm Menschen, die an seine Unschuld glauben, auch wenn der Großteil der australischen Bevölkerung in ihm weiterhin ein Monster sieht.

Zum anderen werden Ted und seine Partnerin Amanda mit der Aufklärung eines Mordes in einer Bar beauftragt; dort waren zwei Angestellte tot aufgefunden worden.

Was mir gut gefallen hat war, dass die Episoden, bei denen es um Ted und seine Vergangenheit geht, in Ich-Form geschrieben sind, alles andere in der dritten Person. Außerdem gibt es immer wieder Tagebucheinschübe, die allerdings erst im Laufe der Lektüre ihren Hintergrund in der Geschichte enthüllen.

Auch die Charaktere fand ich sehr gelungen, allen voran Amanda, die mir zwar am Anfang doch sehr gewöhnungsbedürftig erschien, mir aber mit der Zeit immer mehr ans Herz wuchs. Auch Ted wird sehr sympathisch dargestellt, seinen inneren Kampf mit der Vergangenheit und den Geschehnissen fand ich nachvollziehbar und authentisch.

Obwohl ich eigentlich nichts Konkretes auszusetzen habe, hat mich das Buch nicht völlig überzeugt. Es war gut zu lesen und auch die Auflösung hat mir zugesagt. Insgesamt hat mir allerdings ein bisschen die Spannung gefehlt, worüber mir auch der wirklich gute Schreibstil und die interessanten Charaktere nicht ganz hinweggeholfen haben. Ein richtiger Thriller war es für mich daher nicht.

Nichtsdestotrotz überlege ich, mir auch das Vorgängerbuch zuzulegen, um noch mehr über die Vorgeschichte zu erfahren.