It never rains forever

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laura.liest.zuviel Avatar

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Die Geschichte von Alissa und Simon ist keine, die man sich einfach mal so ausdenkt. Sie ist durchdacht von vorne bis hinten, gefüllt mit authentischen, liebenswerten Charakteren und glänzt mit einer glaubwürdigen und doch spannenden Storyline.

Simon hat ein peinliches Tattoo mit dem Namen seiner Ex, das er dringend covern möchte. Als er im Tattoostudio seiner Wahl auf Alissa trifft und erfährt, dass sie seinen Fehler ausbügeln soll, ist er erstmal geschockt, denn das hässliche Motiv möchte er nach einigen schlechten Erfahrungen keiner Frau mehr zeigen. Alissa missdeutet seine Abweisung als sexistisch begründete Zweifel an ihren Tätowierer-Fähigkeiten als Frau und reagiert dementsprechend wütend.

Der Anfang der Geschichte ist gut gemacht und bietet eine gelungene Grundlage für den weiteren Verlauf der Geschichte, da dadurch gleich mehrere Aufeinandertreffen von Simon und Alissa begründet werden. Dadurch hat man als Leser einen groben Fahrplan im Kopf und kann sich entspannt in die Geschichte fallen lassen.

Alissa war für mich ein besonderer Charakter, da ich sie aus persönlicher Sicht nicht immer mochte und auch einige ihrer Handlungen und Reaktionen nicht verstehen konnte. Die Autorin hat sie aber wirklich gut dargestellt und ihre Emotionen in einem Maße ausgearbeitet, dass ich Alissa als Charakter trotzdem nachvollziehen konnte und trotz meiner nicht bestehenden Sympathie gerne ihre Geschichte verfolgt habe.

Der Konflikt des Buches ist vielschichtiger angelegt, als ich nach den ersten Kapiteln vermutet habe und das Zusammenspiel aus emotionaler und tatsächlicher Spannung macht die Geschichte zu einem wahren Pageturner. Als in ca. der Mitte des Buches ein wichtiges "Geheimnis" aufgedeckt wird, erfährt die Handlung einen starken Aufschwung und wird aus meiner Sicht noch besser.

Mir hat es auch gut gefallen, dass sich die Autorin auf einige Hauptcharaktere, die für die Geschichte an sich wichtig waren, beschränkt hat, sodass diese ihren Raum haben und sich entfalten können. Nebencharaktere werden auf ihre Notwendigkeit für bestimmte Szenen reduziert, ohne dass sie zu farblos wirken. Etwas mehr im Fokus stehen natürlich Alissas Freundinnen Kalla und Leo, die die Protagonistinnen der weiteren Teile der Trilogie bilden sollen. Die beiden lernen wir also schon etwas näher kennen, was ich vollkommen in Ordnung fand, da sie auch in Alissas Leben eine wichtige Rolle spielen und somit mehr wahren, als eine Überleitung zu weiteren Romanen.

Zuletzt möchte ich noch die Wahl des Settings hervorheben, denn ich habe noch nicht so viele Bücher gelesen, die in Hamburg spielen und fand die Auswahl des Handlungsschauplatzes dementsprechend wirklich schön. Gerne hätte es noch mehr touristische Aktivitäten geben können, aber ich kann natürlich nachvollziehen, dass das bei Charakteren, die in der Stadt leben, etwas unpassend wäre. Ich freue mich darauf, in den weiteren beiden Büchern, Lübeck und München besser kennenzulernen!