Eher enttäuschend
Der neue Roman von Arno Geiger „Die Reise nach Laredo“ hat eine gewisse thematische Verwandtschaft mit seinem Roman „Der alte König im Exil“, geht es doch in beiden Romanen um die Frage der Identität am Ende eines Lebens und angesichts des körperlichen bzw. geistigen Verfalls. Der neue Roman hat mich allerdings doch ratlos zurückgelassen.
Es geht um die fiktive Darstellung der letzten Wochen des abgedankten Kaisers Karl V, der sich, krank und gebrechlich, zurückgezogen hat in ein Kloster im Inneren Spaniens. Dort stellt er sich die Frage, wer er eigentlich ist: „Wenn du keinen Namen hättest/keine Geschichte/keine Lebenserinnerung/keine Familie/einfach nur du selbst/nackt im Gras?Wer wärst du dann?“ Und so beginnt für Karl eine Reise, auf der tatsächlich losgelöst ist von allen bisherigen privaten und gesellschaftlichen Beziehungen. Ein Beispiel: Er muss miterleben, wie ein junger Mann bestialisch ausgepeitscht wird, weil er ein „Cagot“ ist, eine in Frankreich und Spanien mit Vorurteilen belegte und deshalb diskriminierte Personengruppe. Nun hat Karl als Kaiser die Diskriminierung der Cagots verboten, kann nun aber nicht eingreifen. Allerdings bleibt eine Reflexion darüber völlig aus. Und so weiß man am Ende als Leser nicht, zu welchen Erkenntnissen er aus der Romanhandlung gelangen soll.
Zudem hat die Handlung doch einige Längen trotz des eher geringen Umfangs.
Es geht um die fiktive Darstellung der letzten Wochen des abgedankten Kaisers Karl V, der sich, krank und gebrechlich, zurückgezogen hat in ein Kloster im Inneren Spaniens. Dort stellt er sich die Frage, wer er eigentlich ist: „Wenn du keinen Namen hättest/keine Geschichte/keine Lebenserinnerung/keine Familie/einfach nur du selbst/nackt im Gras?Wer wärst du dann?“ Und so beginnt für Karl eine Reise, auf der tatsächlich losgelöst ist von allen bisherigen privaten und gesellschaftlichen Beziehungen. Ein Beispiel: Er muss miterleben, wie ein junger Mann bestialisch ausgepeitscht wird, weil er ein „Cagot“ ist, eine in Frankreich und Spanien mit Vorurteilen belegte und deshalb diskriminierte Personengruppe. Nun hat Karl als Kaiser die Diskriminierung der Cagots verboten, kann nun aber nicht eingreifen. Allerdings bleibt eine Reflexion darüber völlig aus. Und so weiß man am Ende als Leser nicht, zu welchen Erkenntnissen er aus der Romanhandlung gelangen soll.
Zudem hat die Handlung doch einige Längen trotz des eher geringen Umfangs.