Nur im Moment zu leben
Nur im Moment zu leben
Es wird das Jahr 1558 geschrieben. Der 58-jährige Karl, einst König und Kaiser, war von seinen Ämtern zurückgetreten und lebte jetzt krank und einsam in einem Kloster. Übergewichtig, ungelenk, kurzatmig war er dem Tode geweiht. Er war zurückgetreten, um auch etwas mehr über sich selbst zu erfahren. Dann begegnet er dem 11-jährigen Geronimo, der nicht weiß, dass er vor seinem Vater steht, und Karl es auch dabei belässt. Gemeinsam beschließen sie, eine Reise zu machen. Karl auf einem Pferd und Geronimo bestieg einen Maulesel. Ein Bild von Don Quijote und seinem Gefolgsmann Sancho Panza kamen mir da in den Sinn. Hier wird zwar nicht gegen Windmühlen gekämpft, aber Karl hat so manchen Dämon in sich und lernt ein anderes Bild kennen, ein Bild von Liebe und Freundschaft, aber auch Beistand, was ihm in seiner Regentzeit verwehrt blieb. Einer Zeit voller Kriege und Intrigen, dazu von schwerer Krankheit gezeichnet.
„Das Davonlaufen verlangt die Mitarbeit des Körpers, und mein Körper ist, befürchte ich, nicht geneigt, diese Mitarbeit zu leisten. Du siehst, in welchen Schwierigkeiten ich stecke.“
Es soll ein letzter Gang nach Loredo werden, und bald bekommen sie Gesellschaft, die Karls Leben auch verändern sollte.
Es ist eine etwas andere Geschichte und Sprache, der sicher nicht jeder folgen wird. Aber es ist eine Geschichte voller Weisheit. Karl, der einst nur in seiner Blase lebte, keine Freunde, eher von Feinden umgeben, lernt erstmal, was es heißt Vertrauen und echte Freundschaft zu finden. Er beginnt sein vergangenes Leben zu hinterfragen, hadert mit den Versäumnissen, und begibt sich voller Hoffnung in ein neues, freieres Dasein. So langsam baut sich eine gewisse Unbeschwertheit auf. Für mich wurde der kleine Geronimo zu einem kleinen Helden, der trotz seines jungen Alters, doch bereits viel Lebensweisheiten in sich trug, und Karl viel Halt und Auftrieb gab.
Es ist mein erstes Buch von Arno Geiger, und ich gestehe am Anfang so meine Schwierigkeiten mit dem Geschriebenen zu haben. Aber mit der Zeit legte es sich, und ich folgte den Protagonisten gerne, wobei man viel über die Zeit der vergangenen Epoche kennenlernte. Voller Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und schrecklicher Armut. Ein Buch, welches sicher seine anspruchsvollen Leser finden wird.
Es wird das Jahr 1558 geschrieben. Der 58-jährige Karl, einst König und Kaiser, war von seinen Ämtern zurückgetreten und lebte jetzt krank und einsam in einem Kloster. Übergewichtig, ungelenk, kurzatmig war er dem Tode geweiht. Er war zurückgetreten, um auch etwas mehr über sich selbst zu erfahren. Dann begegnet er dem 11-jährigen Geronimo, der nicht weiß, dass er vor seinem Vater steht, und Karl es auch dabei belässt. Gemeinsam beschließen sie, eine Reise zu machen. Karl auf einem Pferd und Geronimo bestieg einen Maulesel. Ein Bild von Don Quijote und seinem Gefolgsmann Sancho Panza kamen mir da in den Sinn. Hier wird zwar nicht gegen Windmühlen gekämpft, aber Karl hat so manchen Dämon in sich und lernt ein anderes Bild kennen, ein Bild von Liebe und Freundschaft, aber auch Beistand, was ihm in seiner Regentzeit verwehrt blieb. Einer Zeit voller Kriege und Intrigen, dazu von schwerer Krankheit gezeichnet.
„Das Davonlaufen verlangt die Mitarbeit des Körpers, und mein Körper ist, befürchte ich, nicht geneigt, diese Mitarbeit zu leisten. Du siehst, in welchen Schwierigkeiten ich stecke.“
Es soll ein letzter Gang nach Loredo werden, und bald bekommen sie Gesellschaft, die Karls Leben auch verändern sollte.
Es ist eine etwas andere Geschichte und Sprache, der sicher nicht jeder folgen wird. Aber es ist eine Geschichte voller Weisheit. Karl, der einst nur in seiner Blase lebte, keine Freunde, eher von Feinden umgeben, lernt erstmal, was es heißt Vertrauen und echte Freundschaft zu finden. Er beginnt sein vergangenes Leben zu hinterfragen, hadert mit den Versäumnissen, und begibt sich voller Hoffnung in ein neues, freieres Dasein. So langsam baut sich eine gewisse Unbeschwertheit auf. Für mich wurde der kleine Geronimo zu einem kleinen Helden, der trotz seines jungen Alters, doch bereits viel Lebensweisheiten in sich trug, und Karl viel Halt und Auftrieb gab.
Es ist mein erstes Buch von Arno Geiger, und ich gestehe am Anfang so meine Schwierigkeiten mit dem Geschriebenen zu haben. Aber mit der Zeit legte es sich, und ich folgte den Protagonisten gerne, wobei man viel über die Zeit der vergangenen Epoche kennenlernte. Voller Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und schrecklicher Armut. Ein Buch, welches sicher seine anspruchsvollen Leser finden wird.