Zu große Idee für eine Erzählung

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andreas_m Avatar

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"Der alte König in seinem Exil" war wohl ein Buch, das keinen unberührt gelassen hat, der es aufschlug. Und das selbe Gefühl stellt sich hier ein: Ich kann zu Beginn kaum glauben, dass es sich um einen imaginären Roman um das Ende Karls V. von Habsburg handelt, viel mehr erscheint es mir so, als erzähle Geiger die Vorstellungswelt eines Karl inmitten seiner Demenz. Nach dem Anlesen wollte ich dieses Buch genau so lesen und empfand den Einstieg als groß und süchtig machend. Es wird jedoch schnell klar, dass es sich wirklich um eine Erzählung um den Habsburger handelt, der aus seinem selbst gewählten Exil ausbricht, um noch einmal über sein vergehendes Leben selbst bestimmen zu können. Er trifft dabei Menschen, die das Selbe wollen und von ihrer Umwelt gehindert werden; und dann bricht sich doch noch einmal das Phantastische Bahn, wenn die Figur des "Greifen" als Sinnbild für die Erfüllung dieser Wünsche auftaucht, als Wahnfigur, derer man nicht Herr werden kann.
Sollte das Buch wirklich eine Parabel und Karl die exemplarische Figur, so ist die Idee wirklich groß - das Buch kann die Größe dieser Idee nicht verwirklichen und (tut mir leid das zu sagen!) langweilt nach der Hälfte.