Zwiegespalten
Ich habe das Buch in dem Glauben begonnen, dass es sich um eine Selbstfindungsgeschichte in der heutigen Zeit handelt. Weder auf dem Klappentext noch in einem Vor- oder Nachwort wird darauf hingewiesen, dass die Handlung 1558 angesiedelt ist. Die Sprache gefällt mir sehr gut, allerdings hat das Buch überhaupt nicht meinen Nerv getroffen. Bei Wikipedia kann man die Fakten über Karl locker recherchieren. Um diese Fakten - sein hässliches Äußeres, seine Krankheiten, sein freiwilliges Abdanken und Zurückziehen ins Kloster- wird hier eine fiktive Geschichte gewoben. Unter dem Einfluss von Laudanum flüchtet er mit einem Jungen aus dem Kloster und erlebt ganz viel Schreckliches, aber auch zwischenmenschlich schönes. Er erlebt plötzlich Menschen niedrigen Ranges, mit denen er noch nie zu tun hatte. Es ist ein Abenteuer. Ob das alles ein Traum ist?