Wo ist Mia?

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zoe2018 Avatar

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»Was habe ich getan? Ich muss mich erinnern, um sie zu finden.«

Estelle erwacht in einem New Yorker Krankenhaus und kann sich an nichts erinnern. Sie hatte einen schweren Autounfall. Zudem hat sie eine Schusswunde. Wollte sie Selbstmord begehen oder wurde sie angeschossen?

Bald ist klar, dass Estelle unter einer dissoziativen Amnesie leidet. Retrograd, vermutlich posttraumatisch. Vielleicht sogar Trauma bezogen. Der Grund könnte ihre kürzlich verschwundene Tochter sein. Mia war sieben Monate alt, als sie angeblich aus ihrem Bettchen entführt wurde.

Wo liegt das Motiv? Estelles Ehemann Jack und Vater der kleinen Mia hat ein Alibi. Und so wird Estelle schnell selbst zur Hauptverdächtigen.

„Remember Mia“ ist das Psychogramm einer Frau zwischen Wahn und Wirklichkeit. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Estelle. Ungefiltert wie gleichermaßen chaotisch und bruchstückhaft. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie? Estelles Gedanken sind sprunghaft, teilweise verworren. Warum verschweigt sie gegenüber der Polizei wichtige Details? Jedenfalls drehen sich die Ermittlungen im Kreis…

Im Grunde geht es in diesem Buch ums Muttersein. Estelle hat offenbar eine Postpartale Depression. Außerdem ist Mia ein Schreikind, was Estelle total überfordert. Einerseits ist sie sehr in Sorge um ihr Baby und sucht permanent Bestätigung von Ärzten und anderen Experten, dass Ihr Kind gesund ist, andererseits kümmert sie sich nicht um Mia und lässt sie einfach weinen.

Die Geschichte fand ich leidlich spannend und vorhersehbar. Auch der Erzählstil von Alexandra Burt vermochte mich nicht zu fesseln. Estelle kommt megaunsympathisch rüber. Das hat mich zunehmend genervt. Also habe ich nach 120 Seiten aufgegeben und das Buch abgebrochen.

Fazit: Definitiv kein Thriller, bestenfalls ein Spannungsroman. Schade...