Stilistisch bemerkenswert

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"Revolution der Träume" wird die Histo-Fans spalten. Trotz eines mittlerweile gut etablierten Settings in diesem Genre (Berlin nach dem ersten Weltkrieg, kurz vor dem Beginn der goldenen Zwanziger) legt Andreas Izquierdo seinen Roman über den Sturz des Kaisers und die Revolutionswirren in der Reichshauptstadt nicht als typisch unterhaltsame Abenteuer-Kolportage an, sondern formuliert eigenwillig, kraftvoll, knapp. Er hat ungewöhnliche Bilder für das Berlin jeder Tage und außergewöhnliche Protagonisten, und seine kurzen Sätze fuhren im hektischen Rhythmus der kaiserlichen Maschinengewehre. Das dürfte einige abschrecken, aber wer seine Geschichtslektionen etwas anspruchsvoller bevorzugt, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Ungewöhnlich und gut.