Gelungener Anfang, der vollkommen überzeugen konnte

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mary-sophie Avatar

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Das Cover finde ich nett gewählt, es würde mich in einer Buchhandlung aber wahrscheinlich nicht wirklich ansprechen. Dafür ist es mir zu eintönig und unauffällig und ereignislos.

Im Gegensatz dazu fand ich die kurze Inhaltsangabe sehr spannend und diese hat sofort mein Interesse geweckt. Karl Marx ist ein Name, der mir bekannt ist und ich bin auch ein wenig über seine Schriften und politische Meinung informiert, über sein Privatleben ist mir jedoch nichts bekannt. Diese Tatsache hat mich selbst überrascht und ist für mich natürlich noch ein Grund mehr, mein Glück bei diesem Buch zu versuchen, da ich meinen Horizont erweitern könnte.
Irgendwie hatte ich von Marx ein Bild im Kopf, dass er mit seiner Frau zusammenlebt, diese einige Kinder haben und er damit zufrieden ist. Meine Vorstellung war offentsichtlich falsch und ich bin gespannt, wie Marx die Situation lösen wird. Ob er bei seiner Frau bleibt? Oder mit der Geliebten einen neuen Haushalt gründet? Und inwiefern hat damit sein Werk, welches er zusammen mit Engels verfasst hat, auf dem Spiel? Bei mir sind nach dem Lesen der Inhaltsangabe auf jeden Fall schon einige Fragen im Kopf erschienen und nun würde es mich interessieren, inwiefern diese im Roman beantwortet werden.


An der Leseprobe ist mir als erstes positiv aufgefallen, dass es ein Personenverzeichnis gibt. Dies finde ich bei historischen Romanen immer sehr nützlich und es war mir schon häufig eine große Hilfe. Besonders interessant finde ich hierbei immer die kleinen Hinweise unter den Namen der Personen. Sie wirken mysteriös und lassen sich noch nicht einordnen, werden aber bestimmt im Verlauf der Handlung alle einen Sinn bekommen.
Auch das Zitat, welches dem Roman vorangestellt ist, fand ich sehr passend gewählt. Es passt zu den Ansichten von Marx und Engels und bildet deshalb einen guten Anfang in das Buch.
Die Leseprobe hat interessant begonnen, ich fand den Einblick in die Familie Demuth interessant und Lenchen hatte von der ersten Seite an mein Mitgefühl. Es muss schwer gewesen sein, in einer solchen Großfamilie aufzuwachsen und bei den Eltern um die Aufmerksamkeit ringen zu müssen. Noch dazu mit einem kleinen Makel (bei Lenchen: ihr Händezittern), welches die Eltern als etwas negatives auslegen. Besonders traurig fand ich die Textstelle, als Lenchen davon gesprochen hat, dass sie in sich hineinweint. Was für Kummer das junge Mädchen schon erleiden musste und scheinbar niemand hat ihr beigestanden. Wenigstens scheint der Vater freundlicher und sorgsamer als die Mutter zu sein, schade, dass er so früh gestorben ist und die Familie dann ohne Ernährer dastand.
Die Leseprobe ließ sich sehr angenehm und flüssig lesen, Handlungen und Protagonisten waren lebndig gezeichnet und versprechen eine spannende Handlung. Das Ende war wie ein Cliffhanger, Lenchen geht in die Stadt, wo sie sich wahrscheinlich als Magd verdingen wird. Doch wird dies direkt in Marx´s Haus stattfinden, oder findet sie erst woanders Anstellung?
Von dem weiteren Roman erwarte ich, dass er sich weiterhin die Lebendigkeit beibehält und auch die wunderbar beschriebenen Orte und Ereignisse so erhalten bleiben.