Spannender, aber auch sehr berührender Beginn

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Die Leseprobe hat mich voll im Herzen erwischt. Lenchen lebt mit ihren Eltern und fünf Geschwistern auf einem Bauernhof in tiefster Armut. Bereits mit 8 Jahren muss sie bei der Arbeit im Haus und auf dem Feld mithelfen und sich um die jüngeren Geschwister kümmern. Da ihre Hände sehr oft zittern, erntet sie zuhause und in der Schule nur Spott statt Anerkennung und Liebe.
Als ihr Pappi, der einzige Mensch, der sie geliebt hat, stirbt, beschliesst Lenchen, sich in Trier eine Stelle als Dienstmädchen zu suchen und macht sich heimlich alleine auf den Weg. Das spätere Zusammentreffen mit Karl Marx wird ihrem Leben eine unerwartete Wendung geben.

Dass Marx mit seiner Haushälterin zusammen einen gemeinsamen Sohn hatte, der aber bei Pflegeeltern aufwachsen musste, war mir bekannt. Neu und sehr überraschend für mich war die Tatsache, dass Lenchen in St. Wendel aufgewachsen ist. Als Saarländerin kenne ich die Gegend gut und weiss, dass allein der Weg von St. Wendel nach Trier damals ein grosses Abenteuer gewesen sein muss. Ich würde dieses tapfere Mädchen gerne als Leserin auf ihrem spannenden Lebensweg begleiten.

Über Karl Marx gibt es sicher einige Bücher. Deshalb freut es mich sehr, dass mit diesem Roman Lenchen, seine Haushälterin und enge Vertraute, in den Vordergrund gerückt wird.