Eine heimliche Liebe

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biest Avatar

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„Lenchen hatte die Diktatur im Hause, Frau Marx die Herrschaft. Und Marx fügte sich wie ein Lamm dieser Diktatur. Lenchen hätte sich für Karl geopfert. Sie kannte ihn mit seinen Launen und Schwächen, und sie wickelte ihn um den Finger.“
Wilhelm Liebknecht, Zeitgenosse und Wegbegleiter von Karl Marx

Inhalt:

Lenchen Demuth, Karl Marx und eine Liebe, die nicht sein durfte.

Sein Name ist auf der ganzen Welt berühmt. Auch seine Ehefrau Jenny hat es zu großer Bekanntheit gebracht. Wer aber war Lenchen Demuth, jene Frau, die der Familie Marx jahrzehntelang den Haushalt führte und zu der engsten Vertrauten des großen deutschen Philosophen wurde?

In Zeiten todbringender Armut und Ausbeutung muss sich Lenchen Demuth schon früh als Dienstmädchen verdingen. Im Haushalt der Familie Marx wird sie der jungen Ehefrau Jenny zur engen Freundin – und bald auch Vertraute des großen Philosophen Karl Marx, dessen Gedanken und Erkenntnisse sie immer mehr faszinieren. Doch dann verliebt sich Lenchen rettungslos in ihn, und auch er kann der Versuchung nicht widerstehen. Als sie ein Kind von ihm erwartet, steht nicht nur ihre Freundschaft mit Jenny, sondern auch das Werk von Marx und Engels auf dem Spiel.

Meine Meinung:

Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Man taucht ein in eine ganz andere Welt, wie man sie sich heute kaum noch vorzustellen vermag. Die Geschichte beginnt im März 1829 in Sankt Wendel, wo Lenchen aufwuchs. Von da an begleitet der Leser die Ich-Erzählerin bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf ihrem nicht immer einfach Weg, nach Trier, Brüssel bis hin nach London.
Dadurch, das Lenchen die Geschichte erzählt, kann man sich super in sie hineinversetzen. Man lacht, leidet und lebt mit ihr. Man lernst sie immer besser kennen. Sie muss eine unglaublich starke Frau gewesen sein.
Die Beschreibungen der damaligen Zeit haben mir sehr gut gefallen und alles war sehr realistisch dargestellt. Man fühlte sich sofort in die damalige Zeit zurückversetzt.
Man erlebt während dem Lesen eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Man spürt die Armut, die Verzweiflung und die Hoffnung der Menschen.

Die Autorinnen erzählen die sagenhafte Aufstiegsgeschichte eines einfachen Mädchens vom Lande, das die engste Vertraute des großen deutschen Revolutionärs wurde, sehr anrührend und aufwühlend. Sie haben nach umfangreicher Recherchearbeit ihre historischen Kenntnisse perfekt in den Roman integriert, Fakten und Fiktion sehr harmonisch miteinander verwoben.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist an die damaligen Gepflogenheiten und Sitten angepasst und lässt sich super lesen.
Auch das Cover passt perfekt zur Geschichte. Vor dem Lesen habe ich mich gefragt was es damit wohl auf sich hat. Im Nachhinein hätte man meiner Meinung nach das Motiv nicht besser wählen können.

Fazit:

Eine klare Leseempfehlung für alle, die historische Romane mit vielen Fakten und einem Teil Fiktion lieben. Eine wirklich berührende Geschichte über eine bewundernswerte Frau.