Wer war Helena Demuth?

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evelynmartina Avatar

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Helena Demuth war die Geliebte von Karl Marx, dem deutschen Philosophen, Gesellschaftskritiker und Protagonisten der Arbeiterbewegung.

Nach dem Tod des Vaters verlässt Helena, genannt Lenchen, im Alter von acht Jahren ihr ärmliches Elternhaus, um als Dienstmädchen in Trier ihre Mutter und Geschwister finanziell unterstützen zu können. Durch Zufall findet sie eine Anstellung in einer Adelsfamilie und freundet sich mit deren Tochter Jenny an, die später Karl Marx heiratet. Lenchen führt schließlich den Haushalt der Marxens, und nicht nur das: Sie wird zum Kindermädchen, Schuldnerberater und zur Geliebten.

An Karl Marx, seinem Kommunistischen Manifest und seinem „Kapital“ kommt zweifelsohne keiner vorbei, doch wer weiß mehr über ihn und sein Privat- bzw. Liebesleben? Ich jedenfalls nicht. So war mir völlig neu, dass er eine Geliebte hatte, die scheinbar über sich selbst hinausgewachsen ist und den Marxen-Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen nach ihrer Gabe gemanagt hat.

„Revolution im Herzen“ von Claudia und Nadja Beinert gibt Einblicke in eine außergewöhnliche Familie des 19. Jahrhunderts, deren Oberhaupt Geschichte geschrieben hat.
Der Roman liest sich einfach und gefällig, vermittelt den politischen und gesellschaftlichen Zeitgeist und vermag zu informieren und gleichzeitig zu unterhalten. Die Idee, historische und fiktive Personen in der Handlung miteinander zu verknüpfen, wird gekonnt umgesetzt. Die Figur des Lenchens, die in Ich-Form erzählt, halte ich für besonders gelungen, sie wirkt echt und überaus sympathisch.

Auch wenn die eigentliche Liebesgeschichte zwischen Lenchen und Karl erst spät zum Thema wird und bis dahin nach meinem Geschmack ein paar Längen mit wenig Spannung zu überwinden sind, habe ich das Buch gerne gelesen und nebenbei Einiges über Leben und Werken des Karl Marx erfahren.