Zeitgeschichte

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Das Cover erinnert mich gleich an Bühlerhöhe. Ich mochte dieses Buch und in der Hoffnung, dass Brigitte Glaser mit ihrem Schreibstil und der Gabe den Leser mitzunehmen daran anknüpft lese ich die Leseprobe.
Thema : 1972- das politische Jahr in einer Achterbahn der Ereignisse und Emotionen. Der politische Höllenritt begann mit dem gescheiterten Misstrauensvotum der CDU/CSU gegen Brandt und endete mit der vorzeitigen Auflösung des Bundestags, Neuwahlen und Streit innerhalb der Regierung. Die Sozialdemokraten erreichten das beste Wahlergebnis ihrer Geschichte und Willy Brandt konnte gestärkt weiter regieren.
In diesem Buch erfahren wir, wenn wir es nicht schon wussten, das Willy Brandt am Kehlkopf operiert wurde und 2 Woche nicht sprechen darf. Das ist während der Koaltitionsverhandlungen ein massives Problem. In diesem Zusammenhang kommt die angehende Logopädin Sonja ins Spiel. Ich finde es schade, das es auch irgendwie so dahin plätscherte. Da Sonja eigentlich kaum auf ihn trifft, bleibt dieser eigentlich sehr interessante Teil der Handlung seltsam blass und wirkt fast auch fehl am Platz.
Dazu kommt dann Hilde, Chefin im Rheinblick, die so ihre ganz eigenen Kämpfe mit sich und der Vergangenheit ausmachen muss. Sie hat immer wieder mit zwei Politikern zu tun, die innerhalb der SPD ihre Machtkämpfe ausführen. Diesen Punk fand ich ganz interessant, ich fand das die Autorin die eher biedere Atmosphäre im politischen Bonn gut eingefangen hat.Zudem ist Hilde eine gut konstruierte Figur, allerdings hätte ich mehr erwartet.
Resümee : Brigitte Glaser kann meiner Meinung nach nicht an der Erfolg von Bühlerhöhe anknüpfen. Vielleicht liegt es zunächst an der Kürze der Leseprobe, vielleicht gibt der ganze Roman mehr her, aber zunächst wurden meine Erwartung nicht ganz erfüllt.