Eine Geschichte, die mit Katastrophen und Unglaubwürdigkeit überladen ist

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nayrisbooknook Avatar

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Ich habe mir von diesem Buch sehr viel erhofft, weil ich überall nur Gutes darüber gehört habe. Leider wurde ich enttäuscht.

Vorab: Der Schreibstil der Autorin ist schön flüssig und ich bin gut durch die Seiten geflogen. Besonders zu Beginn hat mir das Buch noch gut gefallen.

Die Grundidee finde ich auch wirklich super! Das Thema hatte wirklich viel Potenzial und es war das erste Buch im New Adult Bereich, welches ich mit dem Thema Querschnittslähmung gesehen habe. Ich habe die ganze Zeit auf den Moment hingefiebert, in dem Carter von Skylars Querschnittslähmung erfährt. Der Moment selbst, in dem er es dann endlich erfährt, war sehr gut ausgeschrieben und spannend. Dieser Part hat mir sehr gut gefallen. Leider war das aber auch irgendwie das einzige an dem Buch, was mich überzeugen konnte.

Das Buch ist leider überladen mit schlimmen Schicksalen und Katastrophen, die von den Charakteren aber irgendwie alle nur so hingenommen werden und nach wenigen Konversationen schon wieder Geschichte sind. Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn die Geschichte feste "Schicksalsthemen" gehabt hätte, anstatt zu viele Themen auf einmal behandeln zu wollen.

Mir persönlich haben die Rückblenden leider gar nicht gefallen. Diese Stellen haben mich gelangweilt und ehrlicherweise überhaupt nicht interessiert. Vielleicht lag das daran, dass ich generell keine richtige Verbindung zu den Personen gespürt habe. Durch diese Rückblenden habe ich auch nicht unbedingt mehr verstanden oder gefühlt, wie eng Carter und Skylar einander sind.

Skylars Mitbewohnerin Hazel wurde mir viel zu schnell in die Geschichte hineingeworfen. Sie lernen sich kennen und Skylar weiß quasi direkt, dass Hazel ein herzensguter Mensch ist, den sie niemals verlieren möchte. Das wirkte für mich leider alles sehr unglaubwürdig.
Genauso unglaubwürdig fand ich die Reaktionen der einzelnen Charaktere in verschiedenen Situationen. Beispielsweise als Carter von der Querschnittslähmung erfährt. So ein Verhalten hätte ich von jemandem, der sie angeblich über alles liebt und vermisst hat, absolut nicht erwartet. Selbst mit seinen "Wutausbrüchen" nicht. Es wirkte generell wie das typische Drama im New Adult Genre gegen Ende des Buches, nachdem dann alles wieder gut ist. Das Verhalten von Carter war für mich absolut nicht nachvollziehbar.
Auch die Reaktion von Sky am Ende, als dann noch eine "Bombe" geplatzt ist. Wie unglaubwürdig kann jemand denn auf so eine große und lebensverändernde Sache reagieren? Meiner Meinung nach hat dieses Ende überhaupt nicht in das Buch gepasst und hat es mir dann endgültig versaut. Diesen Trope mag ich überhaupt nicht in Büchern.

Achtung, kleiner Spoiler zu einer einzigen Szene im Buch:

In einer Szene zettelt er eine Prügelei an und achtet einfach absolut gar nicht auf Skylars Gefühle. Die Szene war generell schlimm, keine Frage, aber Carter hat die ganze Situation nur noch viel schlimmer gemacht mit seinem ganzen Verhalten an diesem Abend. Skylar nimmt es dann wieder einfach hin was passiert ist und schon ist das Thema vergessen.


Leider war dieses Buch ein Flop für mich, obwohl ich das Thema des Buches sehr interessant fand. Ich wollte es so gerne mögen. Schade!