Grundsätzlich emotional, in der Umsetzung etwas flach

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Worum geht’s?
Eigentlich sind Carter und Skylar schon immer beste Freunde, bis ein One Night Stand ihre gesamte Beziehung auf den Kopf stellt. Völlig überstürzt will Skylar eigentlich bloß das Weite suchen, als ein Unfall ihr Leben für immer verändert. Um Carter nicht von seiner sechsmonatigen Europareise abzuhalten, erzählt sie ihm nichts – und bringt damit ihre ohnehin schon fragile Beziehung gefährlich ins Wanken.


Meine Meinung:
Grundsätzlich finde ich es super, Friends-to-Lovers mit gesellschaftsrelevanten Themen zu verbinden, da Sichtbarkeit und ein offener Umgang gerade in Bezug auf das Thema Behinderung definitiv wichtig ist.

Gut gefallen hat mir zunächst einmal, wie flott sich dieses Buch trotz der teils sehr emotionalen Themen hat lesen lassen. Die Nebencharaktere waren überwiegend sympathisch gestaltet, und auch die Rückblenden in die gemeinsame Kindheit der beiden Protagonisten fand ich passend eingesetzt.

Was mich dann aber leider so ein wenig an der Umsetzung gestört hat, war die scheinbare Unbewegtheit, mit der Protagonistin Skylar all den Veränderungen in ihrem Leben begegnet ist. Bei ihr hätte ich mir zumindest ein wenig mehr Reflexion erhofft, denn gerade die emotionale Komponente eines Charakters ist ja eigentlich das, was mich beim Lesen wirklich interessiert und hier in meinen Augen einfach eindeutig zu kurz gekommen ist.

Auch Carter war als Protagonist leider nicht mein Fall, was aber primär daran lag, dass er mir als Figur überhaupt nicht authentisch vorkam. Sein Verhalten fand ich stellenweise doch eher fragwürdig und insbesondere in Hinblick auf seine Emotionen eher ambivalent, und seine besten Szenen habe ich tatsächlich in den Rückblenden in die gemeinsame Kindheit der beiden Protagonisten gesehen.


Fazit:
Insgesamt hatte diese Geschichte eindeutig mehr Potenzial, insbesondere in Hinblick auf die beiden Protagonisten. Thematisch hat mir die Umsetzung zwar an sich gefallen, emotional hat mir hier aber eindeutig Tiefe gefehlt, was beim Lesen leider irgendwann eher frustrierend wurde.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.