Tolles Buch mit enttäuschendem Ende

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soetom Avatar

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Mir ist es selten so schwer gefallen, ein Fazit zu einem Buch zu schreiben. Von der ersten Seite hat mich die Geschichte gefesselt. Es ist nicht nur ein gut durchdachter Krimi, sondern durch die anschaulich beschriebenen Details hatte ich auch immer das Gefühl, etwas lernen zu können. Über die Pharma-Branche, über PR-Berater, über Polizeiarbeit. Es war ein großes Vergnügen!

Aber dann kam immer wieder ein Erzähl-Strang hinzu, in dem das Privatleben, beziehungsweise die Tochter des Protagonisten eingeführt wurde. Die Sequenzen haben für mich den Lesefluss gestört, auch weil ich nicht wusste, wie das die Handlung voranbringen sollte.
Doch der wirklich gelungene Spannungsbogen der Geschichte hat mir problemlos darüber hinweg geholfen. Dass es am Ende einen Haufen offener Enden gibt, stört mich nicht. Es regt eher dazu an, nach zu denken. Und ich hatte mir schon zurecht gelegt, was ich lobendes über dieses spannende, gelungene Buch schreiben will. Bis am Ende wieder die Geschichte mit der Tochter aufgegriffen wurde. Vielleicht habe ich schlicht nicht verstanden, was mir das sagen soll, aber ich fand es deplatziert. Nein: Im Grunde habe ich mich über den Schluss richtig geärgert.

Es hätte ein richtig tolles Buch sein können. Vielleicht muss man einfach rechtzeitig vor dem letzten Kapitel das Buch zu machen und sich über die Geschichte bis da hin freuen...