Verwirrend

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habbo Avatar

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Vorab: ich habe das Buch erst im Verlauf der letzten Woche bekommen, daher erst jetzt meine Rezension.

Keine Frage: Das Buch ist flüssig und spannend geschrieben, die verschiedenen Akteure gut und stimmig beschrieben. Ob es eine Abrechnung mit der Pharmaindustrie, den Politikern, den Medien oder der PR-Branche werden sollte, bleibt mal dahingestellt. Eigentlich bekommt jeder sein Fett weg.
Was aber stört ist, dass bei der Auflösung des Falles einige Unstimmigkeiten auftauchen. Wenn nämlich doch die gesamte Vorstandsetage der Firma von den Problemen mit dem neuen Medikament wusste und dies bewusst vertuschte, warum muss es dann noch einen einzelnen Täter geben? Der musste doch eigentlich gar nicht handeln, denn er wäre ja nicht persönlich erpressbar gewesen und hätte von daher nicht einen so komplizierten Mordfall konstruieren müssen. Mir scheint auch die Polizei mit ihren voreiligen Schlüssen ein wenig unterbelichtet gezeichnet zu sein. Und dass der Kommissar dann auch aiuch die PR-Beraterin anmacht, die ihn hat ziemlich dämlich aussehen lassen, scheint fragwürdig. Richtig fragwürdig wird es, als der Master of Desaster dann auch noch, weil er verarscht wurde, die belastenden Dokumente einer Aktivistin zuspielt und diese die Dokumente dann der Presse. Das ist gegen jegliche Ethik in der Branche. Fazit: Vom Schreibstil und Spannungsaufbau bis etwa zum zweiten Drittel des Buches ein Vergnügen dieses zu lesen. Zum Ende hin eben ein bisschen schade, wegen der oben beschriebenen Punkte.