Wer die Wahrheit sucht, muss sie auch ertragen

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lindarabbit Avatar

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Buchumschlag: Das Titelbild zieht mich nicht besonders an, Monumentalbauten am unteren Rand. Dahinter eine rot aufgehende Sonne (?) oder Scheinwerfer – wie sie faschistische Staaten (Nazis, Stalin, usw.) gerne benutzen... ich denke, es bezieht sich auf das nächtliche Aufleuchten bei Bombenbeschuss

Buchinhalt:
Das Gedicht ‚keine, die so ging wie ich‘ am Anfang des Vorspanns weckt natürlich ungeheuer die Neugierde… keine, die so ging…. Und jetzt verschwunden ist?
Es ist bestimmt harter Tobak, denn es geht um die Nazizeit, um Aufarbeitung, ‚meine Schuld, deine Schuld‘ ? Da ich selbst zu einer Familie gehöre, die unter den Nazis litten, unterschiedliche Grade bis zum Tod des Großonkels und das Verschwinden seiner jüdischen Freundin und des gemeinsamen Sohnes, interessiert mich das Buch.

Auch mit Krieg und Geheimniskrämerei kenne ich mich aus… Paula, die Briefe schwärzen muss, damit der Feind nicht Lagepläne daraus fertigen kann, wenn Soldaten plaudern. Paula, die nicht weiß, wo sie hinkommt. Paula, die Lügen erzählt, weil die Moral der Truppe aufrecht erhalten werden muss. Kein leichtes Leben, aber – es ist ja Krieg und Krieg ist nie leicht. Sondern im Gegenteil, Krieg ist hässlich, und vor allem ist er unnötig. Jeder, der ein Buch über Krieg liest, weiß, dass man alles tun muss ihn zu vermeiden. Eine Leseprobe, bei der ich weinen musste.

Auch der Einstieg in die Leseprobe – das Schiff, das tosende Meer, die Menschen, die Fülle, der Ekel – wortgewaltig!

Stil: Eine wortgewaltige Explosion mit solch interessanten und aufregenden Metaphern, dass mich fast jede Metapher umreißt und ich den Boden unter meinen Füßen verliere. Bestimmt großartig zu lesen!