Absolut überzeugend

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frostyface Avatar

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Romy ist Souffleuse in einem Theater, wo eine Premiere von Shakespeares "Romeo und Julia" stattfindet. Dieses ist auch der Schauplatz während der Leseprobe, selbstverständlich inklusive üblicher Rituale wie "Toi, toi, toi" und "Hals- und Beinbruch". Zusätzlich hadert ein Schauspieler damit, aus dem finalen Akt gestrichen worden zu sein, ein anderer, der Romeo verkörpernde Ben, würde sich lieber mit Romy als seiner zugewiesenen Juliet beschäftigen und letztere konzentriert sich hauptsächlich auf sich selbst.
Die Premiere wird schließlich für die Mitarbeiter turbulent, für die Zuschauer leidenschaftslos und für das Theater und den Ort beschämend. Klar, dass dies Konsequenzen nach sich zieht - Romy wird gefeuert.

Mir hat die Leseprobe ausgesprochen gut gefallen, bereits der Beginn ist spannend und leicht irreführend, da man - hätte man die Beschreibung nicht gelesen - vermuten könnte, Romy hege Suizidgedanken. Schnell wird jedoch deutlich, was wirklich los ist und man ist sofort in der Geschichte drin, ich war zudem angenehm überrascht von dem Schreibstil, welcher durchaus zeigt, dass der Autor sein Handwerk versteht.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass manche Figuren noch etwas dünn bzw. etwas zu klischeegetreu gezeichnet sind, was sich aber wahrscheinlich mit zunehmender Seitenzahl legt oder ohnehin keine Rolle mehr spielt, da diese Charaktere Nebenrollen einnehmen.

Ich würde dieses Buch sehr gern vorablesen. :)