Romy, die bessere Julia

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evelynm Avatar

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Romy wäre gerne „Julia“, zumal sie die Rolle mit großer Ausdruckskraft und Leidenschaft ausfüllen könnte. Doch sie ist nur die Souffleuse, aber auch der gute Geist der Produktion von „Romeo und Julia“ an einem Theater in einem kleinen Dorf. Das hindert sie aber nicht daran, mit dem „Romeo“ alias Ben, der bisher nur in einem Werbefilm mitgewirkt hat, zu flirten und damit „Julia“ alias Constanze gegen sich aufzubringen. Dann passiert es: ein verschmähter männlicher Darsteller, dessen Tod aus dem Stück gestrichen wurde, flüstert Ben vor der Vorstellung den s.g. „Fluch“ zu und das Unglück nimmt seinen Lauf. Ben versagt als Romeo kläglich, als auch noch ein Bühnenarbeiter fälschlicherweise während der Vorstellung Romy eine Mitteilung zusteckt: ihre Großmutter war gestorben. „Julia“ alias Constanze besteht nach diesem Desaster auf die sofortige Kündigung von Romy – frei nach dem Motto „Sie oder ich!“.

Der Autor schreibt unglaublich humorvoll und unterhaltsam. Durch den Veranstaltungsmeister, Herrn Schubert, lässt er auch seinen Sinn für Ironie durchblitzen. Ich glaube, dass es im Laufe der Geschichte noch sehr viel zu lachen gibt und das gibt der Liebesgeschichte zusätzliche Würze. Die Leseprobe macht richtig Lust auf mehr! Romy ist mir sehr sympathisch mit ihrer Unsicherheit und ihrem verkannten Talent für die Bühne und ich finde die diversen Befindlichkeiten und Gepflogenheiten am Theater ganz gut beschrieben.

Das blaue Cover besticht durch ein Liebespaar, das im „&“ des großen Titels „Romeo & Romy“ Integriert ist und wirkt durch die Pusteblumen sehr romantisch. Jedenfalls ist es mir sofort ins Auge gefallen und das ist schon ein guter Einstieg.