Biographie der Angst – des Vergessens.....

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redcat Avatar

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Die Geschichte geht ja schon gut los, irgendwie turbulent und kuddelmuddelig. Ein junger Mann – Sascha – zieht in ein neue Wohnung und ist froh, endlich seine Ruhe zu haben, und da steht auf einmal ein alte 90-jährige Frau (Tatjana) hinter ihm und labert ständig auf ihn ein. Und hartnäckig ist sie – irgendwie gefällt mir die Frau, auch wenn sie noch so nervt. Diese bestimmte Auftreten ist grandios, sie hält den Sascha fest und lässt ihn einfach nicht in Ruhe, will von sich erzählen, das was sie noch erzählen kann, denn sie ist am Vergessen: Sie hat Alzheimer! Sascha gibt ihr ständig einen Korb, den sie einfach ignoriert.
Die Geschichte scheint vielschichtig zu werden, denn die Alte vermag viel erlebt zu haben und viel wegzustecken gehabt haben. Wie bewegend ist wohl ihre Biographie? Und wie viel bleibt übrig?!
Und dann fängt Tatjana an zu erzählen und die / ihre Geschichte beginnt 1909 in Paris, wo sich ihre Eltern kennen- und liebengelernt haben. Und warum will ihr Vater 1920 wieder zurück nach Russland, seine alte Heimat, in ein Land in dem Unruhen und politische Instabilität herrscht und viele Menschen eher fliehen als zu bleiben....
Ich bin irgendwie zwiegespalten. Haben mich die ersten Seiten über das Kennenlernen des jungen Mannes und der alten Frau noch packen können, bin ich immer mehr aus der Geschichte gefallen und habe den Zugang verloren. Sicherlich ist es eine interessante Geschichte dieses weißrussischen Schriftsteller, aber um den Durch- und Überblick zu haben, fehlt mir sicherlich der geschichtliche Background. Gerne lasse ich andere vorablesen.

Das Cover, eine einsame Frau, die eine weiß-rote Treppe hinaufläuft, passt zum Titel, zumal der Schatten der Frau als „Kreuz“ gezeichnet ist.