Familiengeschichte

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canyouseeme Avatar

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Rote Sirenen - Geschichte meiner ukrainischen Familie von Victoria Belim ist in der Hörbuchfassung von Jana Kozewa gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Anhand des Titels und der Covergestaltung bleibt zunächst unklar, was genau sich dahinter verbirgt. Der Klappentext hat mich jedoch sehr neugierig gemacht - die Ukraine ist aktuell ein sehr präsentes Thema. Diese autobiografische Geschichte ist schon ab den ersten Seiten sehr privat, die Autorin gibt viele Einblicke in das ukrainische Leben und kann Gedanken und Gefühle sehr passend verschriftlichen. Rote Sirenen ist nicht nur eine Familiengeschichte, es wird zeitgleich viel ukrainische und sowietische Geschichte thematisiert. Dadurch wirkte das Buch stellenweise beinahe schon wie ein Geschichtsbuch und weniger wie ein Roman. Eine interessante und durchaus faktenreiche Erfahrung. Bei einigen Passagen habe ich dann jedoch die Ausfmerksamkeit ein wenig verloren... Diese hat das Buch dann aber schnell wieder auf sich ziehen können.
Die beschriebene Spurensuche und die daraus resultierende Annäherung an ihre Familie habe ich gern verfolgt - auch hier wird das Lebenssystem sehr klar beschrieben und skizziert. Autorin Victoria Belim hat mit diesem Buch ein sehr persönliches erstes Buch geschaffen, dass ich gern gelesen habe und das - auch in Anbetracht der aktuellen politischen Situation - einen andauernden Eindruck hinterlassen hat.