Im Buch "Rote Sirenen" erzählt die Autorin die Geschichte ihrer ukrainischen Familie über 4 Generationen. Sie reist 2014 zurück zu ihrer Großmutter in die Ukraine und macht sich auf die Suche nach Spuren eines während der Sowjetzeit verschwundenn Onkels. (das Buch wurde vor dem russischen Krieg gegen die Ukraine geschrieben)
Das Leben in der ländlichen Ukraine wird sehr anschaulich beschrieben, in vielen Rückblicken werden die Erinnerungen an die Kindheit in der Ukraine und frühere Lebensbedingungen lebendig. Die Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen auf der Suche nach dem verschwunden Onkel sind interessant und nehmen die Leserin mit in den Alltag und die Arbeitswelt der Ukraine.
Anhand der Familiengeschichte wird die wechselhafte Geschichte der Ukraine unter verschieden politischen Systemen erzählt.
Das schön gestaltete Buchcover nimmt Bezug auf das Hahnenhaus (Haus der Sirenen), das eine besondere Rolle beim Verschwinden des Onkels einnimmt.
Anfangs habe ich etwas gebraucht, um mich in die Geschichte und Alltag der ukrainischen Familie reinzufinden, aber dann hat mich die Geschichte gefesselt. Neben der Familiengeschichte habe ich Vieles mir bisher Unbekanntes über die Geschichte der Ukraine erfahren.
Von daher empfehle ich das Buch allen, die sich für Familiengeschichten und die Geschichte der Ukraine interessieren.