Sehr gutes Debüt

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raschke64 Avatar

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Victoria ist Ukrainerin, doch bereits als Jugendliche wanderte sie in die USA aus und lebt heute in Brüssel. Trotzdem fühlt sie sich immer wieder in ihr altes Heimatland zurückgezogen und besucht ihre Großmutter, um mehr über ihre Familie und vor allem den verschwundenen Urgroßonkel Nikodim zu erfahren. Doch ihre Reise in die Vergangenheit ist nicht so einfach. Zum einen fehlen ihr viele Informationen, zum anderen gibt es unterschiedliche Auffassungen von dem Geschehen und am Ende kommt Corona dazwischen.

Ich finde, das Buch ist ein wunderbares Debüt der Autorin. Sie beschreibt ihre eigene Geschichte und ihre Familiengeschichte. Das gelingt ihr in klaren Sätzen mit einem großen Mitgefühl, ohne allzusehr in Sentimentalitäten abzuschwenken. Man begleitet sie bei ihrer Reise und man kann ihre Ängste nachvollziehen. Ich habe unheimlich viel über die Ukraine lernen können, das meine ich vor allem auf menschlicher Ebene. Mir wurde klar, wie schwierig es für die Menschen ist, ihre Vergangenheit einzuschätzen und einzuordnen. Die Aktualität der Ereignisse hat man immer im Hintergrund und man versteht, warum die Menschen so um ihre Heimat kämpfen und so große Entbehrungen auf sich nehmen. Von mir gibt es für das Buch eine absolute Leseempfehlung.