Bin begeistert!

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Ich hatte hier schon den ersten Fall rund um Xavier Kieffer gewonnen und war damals von dem Buch begeistert. Jetzt hatte ich nochmal Glück und habe auch Teil 2 gewonnen! Voller Vorfreude habe ich auf dieses Buch gewartet und es hat mich nicht enttäuscht! Ich bin zum zweiten Mal begeistert! Wieder ist das Buch gut recherchiert und das Hauptthema Thunfischfang ist ausführlich, interessant, wissenswert und gleichzeitig sehr kurzweilig dargestellt. Mir war die Problematik der Überfischung, vor allem der großen Arten, schon bekannt, aber jetzt weiß ich noch mehr und werde künftig noch besser aufpassen, welchen Fisch ich kaufe. Gut recherchiert sind auch die Kleinigkeiten, zum Beispiel dass Japaner eine Visitenkarte mit zwei Händen und fast schon ehrfürchtig entgegen nehmen. Das mag ich sehr.

Außerdem ist der Krimi sehr spannend, packend und mitreißend. Sobald man einmal in die Geschichte abgetaucht ist, möchte man am liebsten gar nicht mehr auftauchen und weiterlesen - ohne Pause bis zum Ende! Gut fand ich auch, dass man das Buch Rotes Gold auch lesen kann, ohne Teil 1 zu kennen. Zwar ist es schöner, wenn man Teil 1 kennt, aber es ist nicht unbedingt nötig.

Xavier ist Koch mit einem eigenen Restaurant in Luxemburg. Seine Freundin Valerie ist Chefredakteurin und Eigentümerin des legendären Restaurantführers Guide Gabin. Zusammen mit ihr ist er bei einem Galadinner des Pariser Bürgermeisters Allegret im Louvre eingeladen. Allgret ist ein Freund von Valerie und Xavier ist ihm einen Gefallen schuldig. Das wird noch einmal erklärt, denn es hängt mit dem ersten Buch zusammen. Für den Leser bleiben also keine Fragen offen. Bei diesem Dinner soll der japanische Großmeister Mifune Sushi für die Gäste kreieren. Als einer der besten Sushiköche der Welt soll er demnächst einen Orden bekommen. Während des Galadinners aber bricht er zusammen und stirbt kurz darauf. Todesursache ist ein Gift, das zum Beispiel im Kugelfisch, aber auch in bestimmten Kraken vorkommt. War es ein Unfall oder ein Mord? Mehr mag ich über die Geschichte nicht verraten, denn es wird wirklich spannend! Fast wider Willen wird Kieffer in den Fall hineingezogen. Ein bisschen genießt er es aber auch...

Sehr authentisch wirkt der Roman durch verschiedene japanische und französische Ausdrücke, die immer mal wieder in den Text eingestreut werden. Allerdings so, dass der Leser eigentlich immer weiß, worum es geht. Für die wichtigsten Begriffe gibt es hinten ein Glossar "Küchenlatein". Das fand ich sehr gut! Ansonsten ist der Schreibstil sehr leicht und gut zu lesen. Zum Teil werden die einzelnen Personen etwas überspitzt dargestellt, aber so, dass es lustig und komisch und nicht peinlich ist. Also sehr gelungen. Schön ist auch, dass man viele Bekannte aus dem ersten Teil wieder trifft. Sie werden kurz noch einmal vorgestellt, dass auch "Erstleser" keine Probleme haben dürften.

Erst auf Seite 125 offenbart sich dem Leser, der vorher nur vermuten konnte, der Titel, wenn es heißt: Bluefin ist rotes Gold, der teuerste Fisch der Welt". Ein eigentlich trauriges Thema gut verpackt in eine spannende, mitreißende Geschichte. Und leider wird man dabei auch soooooooooo hungrig, denn Xavier isst immer gut und das wird stets ausführlich und in allen Details beschrieben. "Rotes Gold" ist wirklich ein goldenes Werk, aber nicht für Leser mit Hunger oder auf Diät geeignet!