Leben und sterben für Sushi

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mazapán Avatar

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Was für ein Pech muss man haben in diesem Leben, um regelmäßig Zeuge von einem Mord zu sein? Xavier Kieffer hätte eventuell die Antwort auf diese Frage.

 

Ungefähr ein Jahr nachdem ein französischer Restauranttester in seinem Luxemburger Restaurant „Deux Eglises“ vergiftet wurde, muss er erneut erleben, wie ein Mensch vor seinen Augen stirbt: Während eines exklusiven Dinners, bei dem der Gastgeber nicht mehr und nicht weniger als der Pariser Bürgermeister war, kollabierte der berühmte japanische Sushikoch, der für das Menü des Abends zuständig war. Kurze Zeit später stirbt er im Krankenhaus. Todesursache: schwere Vergiftung (liegt auf der Hand, wenn es ums Essen geht).

Eigentlich möchte sich Xavier raushalten, und obwohl sich der Detektiv in ihm meldet, versucht er, dessen Ruf zu ignorieren. Das geht so lange gut, bis der Pariser Bürgermeister ihm persönlich um Hilfe bei der Lösung des Falles bittet.

 

Und so wird „Rotes Gold“ Xavier Kieffers zweiter Fall.

 

Xavier ist der luxemburgische Koch, der vielmehr ein ruhiges Leben zwischen seinem Haus in einem gemütlichen Stadtteil in der luxemburgischen Hauptstadt und seinem kleinen Restaurant mit bodenständiger Küche führen möchte, was offensichtlich durch regelmäßige Todesfälle in seinem beruflichen Umfeld gestört wird.

Xavier hat sich daran spezialisiert, gastronomische Missstände auf hohem Niveau aufzudecken. Während seiner Ermittlungen erfahren wir Wissenswertes über die Welt der Gastronomen, über den harten Kampf, der hinter den Kulissen herrscht, und wie das Streben nach Profit sich in der Qualität der Nahrungsmittel widerspiegelt.

 

In diesem Kieffers zweiten Fall ist das „rote Gold“ das Objekt der Begierde, das sogar für Manche ein Grund ist, zum Morden. Dieses „rote Gold“ spielt eine wichtige Rolle in der Sushiküche, die Neuland für Xavier ist. Trotzdem nimmt er die Herausforderung an, stürzt sich ins Sushi-Krimi-Abenteuer und nimmt uns Leser auch mit.

 

Um seiner Geschichte die nötige Glaubwürdigkeit zu verleihen, hat Tom Hillenbrand gründlich recherchiert. Es macht einfach Spaß, Xavier bei seinen Ermittlungen zu begleiten und nebenbei Neues und Geheimnisvolles über die Welt der Gastronomie zu erfahren.

 

Interessant war dieses Abenteuer rund um Kieffer, leider war es nach meinem Geschmack längst nicht so spannend wie „Teufelsfrucht“, der Vorgängerroman.

 

Ich bleibe ein Fan von Xavier Kieffer (und von Tom Hillenbrand natürlich auch) und würde mich freuen, mehr von ihm lesen zu können, denn er bleibt eine liebenswerte Romanfigur mit konstanten Eigenschaften.

Nur das Rauchen sollte er sich langsam abgewöhnen, vor allem da er dabei ist, sich als kulinarischer Detektiv zu etablieren, sind gesunde Lungen von Vorteil, so ist er den Gastroschurken bei den Verfolgungsjagden immer einen Schritt voraus!