Rückblick auf eine Jugendfreundschaft

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mia_mia Avatar

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Marc ist auf dem Weg zur Beerdigung seines Jugendfreundes Roy, obwohl sie schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatten. Roy ist schon mit Ende vierzig gestorben. Auf der Autofahrt von Berlin nach München erinnert sich Marc an ihre Freundschaft und die alten Zeiten. Roy und er kommen aus sehr unterschiedlichen Elternhäusern, die sie letztendlich auch geprägt haben. Roy war der selbstbewusste Anführer und Marc der treue Mitläufer. Über viele Jahre waren sie beste Freunde, doch eine Frau veränderte ihre Freundschaft.
Die Idee über eine Jugendfreundschaft von Anfang bis zum Ende zu erzählen hat mir sehr gut gefallen. Auch die Umsetzung hat mich überzeugt.
Die Charaktere werden sehr lebendig beschrieben. Die ist auf der einen Seite der dominante Roy. Er geht immer voran und lässt für seine eigenen Interessen auch gerne mal Freunde zurück. Auf der anderen Seite der zurückhaltende Marc, der Roy bewundert und gerne den Schutz seines Windschattens annimmt. Dafür lässt er sich einiges von Roy gefallen. Doch mit der zunehmenden Entwicklung der beiden Jugendlichen entstehen immer mehr Risse in der Freundschaft bis es dann zum endgültigen Bruch wegen einer Frau kommt. Diese Phasen einer Freundschaft hat Johann von Bülow sehr gut beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und modern und alles ist sehr anschaulich beschrieben. Es war eine gute Idee den Roman aus der Erinnerung von Marc heraus zu beschreiben. Das macht ihn noch lebendiger. Am Anfang geht es noch etwas wild hin und her, da einige der beschriebenen Szenen einfach zu kurz sind. Aber ab der Hälfte ist es eine hervorragender Roman, der mich auch emotional berührt hat. Titel und Cover passen meiner Meinung nach nicht zu dem Buch, da sich im Club Roxy fast nichts abspielt.