Männerfreundschaft

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lesen-lesen Avatar

Von

Marc ist mit dem Auto unterwegs zur Beerdigung seines Freundes Roy. Während der anstrengenden Fahrt lässt er sein Leben Revue passieren, denkt an die gemeinsame Zeit mit Roy zurück, an den Beginn ihrer Freundschaft und an die letzten Jahre ohne Kontakt.
Er ist nicht wirklich ein sympathischer Mensch dieser Roy - eigentlich Robert, aber das war ihm zu bieder. Als Sohn sehr reicher Eltern lebt er das, was Marc immer erstrebenswert fand. Mit einem großen Ego ausgestattet ist er der Wortführer, der Macher, der Ansager. Um ihn scharen sich die weniger Privilegierten in der Hoffnung, dazu zu gehören. Er hatte einen untrüglichen Instinkt für die Schwachstellen eines Menschen und konnte andere lächerlich machen, wenn er Lust dazu hatte. Das gab ihm Macht über andere, die er oft ausnutzte. Um all diese Eigenschaften beneidet Marc ihn, während er sein Leben langweilig findet. Er ist anpassungs- und verwandlungsfähig, doch er hat keine Ahnung, wer er selber eigentlich sein wollte. Seine Berufswahl zum Schauspieler hat bewirkt, dass er sich ein bisschen absetzt von Roy, dass er seinen Weg findet. Doch immer bleibt er ein Stück weit zerrissen, stellt wichtige Entscheidungen in seinem Leben in Frage.
Hier geht es um eine intensive Männerfreundschaft mit vielen Facetten, um wichtige Entscheidungen im Leben. Themen wie Pubertät, Rivalität, Liebe, Freundschaft, Vertrauen und die Suche nach einer eigenen Identität werden in diesem Roman angesprochen.
Ich habe den Eindruck, dass dieser Roman auch autobiographische Züge trägt. Einige Lebensumstände des Autors passen dazu, zum Beispiel der Beruf des Schauspielers.
Der Titel des Romans ist für meinen Geschmack nicht sehr gut gewählt, da die Edel-Disco nicht wirklich ein wichtiger oder herausragender Ort für die Freunde war. Zudem hat mir der Inhalt und das Thema gut gefallen, doch weist das Buch ein paar Längen auf. Insgesamt trotzdem eine Leseempfehlung von mir.