Überraschung

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Als ich den Namen Johann von Bülow sah, kamen mir unmittelbar Caroline Peters, Bjarne Mädel und Meike Droste in den Sinn. Ich dachte, mich erwartet eine nette kleine Geschichte in diesem Stil, unterhaltsam aber ohne Tiefgang. Doch weit gefehlt. Der Autor kann wesentlich mehr, als ich ihm auf den ersten Blick zugetraut hätte. Johann von Bülow erzählt von einer Freundschaft und einer Liebe und das einfühlsam und mit viel Substanz. Er beschreibt seine Protagonisten sehr feinfühlig und doch deutlich. Auch kann er die Stimmung eines Augenblicks in aller Sensibilität vermitteln. Beziehungen analysiert er intensiv und nachvollziehbar. Man steht förmlich daneben und kann sich intensiv in die handelnden Personen einfühlen. In manchen Szenen erkennt man sich selbst ein bisschen. Dabei sind es gerade die leisen Töne und der manchmal durchschimmernde spontane Wortwitz, die das Buch so lesenswert machen. Man fragt sich, wieviel Autobiographisches das Buch enthält und inwieweit die eigenen Erfahrungen des Autors hier eingeflossen sind. Was mir nicht gefällt, ist der Titel. Das Roxy spielt nicht die Rolle, die es für einen Buchtitel prädestinieren würde, da hätte man etwas Besseres finden können.
Fazit: Johann von Bülow kann mehr als schauspielern, hoffentlich schreibt er weiter!