Herrliche Chicklit - lesen, lachen, bloß nicht nachdenken

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So fangen typische Frauenbücher an: Frau wird von Mann schäbig behandelt

So verlaufen typische Frauenbücher: Frau ändert ihr Leben und erlebt dabei einige Überraschungen

So enden typische Frauenbücher: Frau steht am Ende besser da, als anfangs und kann dem Mann die lange Nase zeigen.

Schon nach der Lektüre der Leseprobe war klar, dass auch dieser Roman dem typischen Ablauf eines typischen Frauenbuchs entspricht. Wie von Gaby Hauptmann gewöhnt, ist der Stil flott, frech und spritzig. Die handelnden Personen werden herrlich eindimensional dargestellt, die Leserin braucht sich keine Gedanken darüber machen, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Gerade an der Beschreibung der vier Tussis und der Barszenen wird das Klischeehafte schön deutlich. Nach Einführung ins Thema gibt es einige Turbulenzen, nicht zu viele, immerhin spielt das ganze an keinem wirklich exotischen Ort, sondern im 17. Bundesland ;o) Selbst die Gefangennahme Claras in der Villa des russischen Millionärs verläuft geradezu gelassen. Eine Leserin am Strand braucht keine Sekunde lang beängstigende Gedanken zu hegen.

Das hört sich jetzt schlimm an, oder? Ist es aber nicht! Wenn ich so richtig abschalten will, wenn es mir richtig schlecht geht oder wenn ich beruflich mit viel zu viel Fachliteratur kämpfen muss, ist diese Art von Literatur genau das Richtige für mich. Ja, ich bekenne mich zu Chicklit. Manchmal brauche ich das einfach! Und dieser Roman ist ein typishcer Gaby Hauptmann-Roman. Natürlich kommt er nicht an "Suche impotenten Mann fürs Leben", das war nun einfach Hauptmanns Meisterstück. Aber es ist nette Unterhaltung zur Entspannung. Und einen anderen Anspruch haben weder Gaby Hauptmann noch ihre Leserinnen.