Liebe und Freundschaft in den Wirren der Vorwendezeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
pink Avatar

Von

Nikoletta Kiss hat mit ihrem neuen Roman Rückkehr nach Budapest nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern vor allem auch einen atmosphärischen Roman über die Vorwendezeit geschrieben, vor allem mit den Schauplätzen Budapest und Ostberlin.

Die beiden Cousinen und Freundinnen Marta und Theresa verbringen die Sommer gemeinsam im sozialistischen Budapest, Theresa und ihre Familie leben in Ostberlin. Nach dem Abitur im Jahr 1984 flieht Marta zu ihrer Cousine, weil sie den Vater, der sich nach dem Weggang ihrer Mutter mit Alkohol betäubt, nicht erträgt und sie gerade mit ihrem Freund Schluß gemacht hat.

Theresa führt sie in das Ostberliner Künstlermileu, wo sie den charismatischen und unkonventionellen Schriftsteller Konstantin kennenlernen, in den sich beide verlieben. Die Cousinen sind sehr unterschiedlich, Marta ist eher ruhig und zurückhaltend, Theresa extrovertiert und lebenshungrig, sie ist dann die „Auserwählte“. Dennoch ist Marta gegenwärtig, Konstantin schätzt ihre Meinung in literarischen Fragen. Sie bekommt schließlich auch einen Studienplatz zum Literaturstudium in Budapest.

Ausgangspunkt ist nun die Beerdigung von Marta. In Rückblenden wird ihre gemeinsame Zeit aufgearbeitet, aber auch die lange Funkstille, die zusammenhängt mit der Dreiecksbeziehung und den Wunden, die hier geschlagen wurden.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, konnte mich gut in die Figuren einfinden, das Milieu der Künstler und auch die Schwierigkeiten der Systemkritiker in den Zeiten vor der Wende wurde spannend beschrieben; ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Ganz klare Leseempfehlung.