Literatur, Freundschaft und Verrat im sowjetischen Ostblock

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antjefk Avatar

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Marta und ihre Cousine Theresa wachsen auf dem Land in Ungarn auf. Beide verbindet eine enge Freundschaft und die Liebe zur Literatur. Doch dann, nach ihren Schulabschlüssen zieht Theresa mit ihren Eltern nach Ost-Berlin. Marta folgt ihr dorthin, nachdem ihre Mutter die Familie verlassen hat und sie es mit ihrem alkoholkranken Vater nicht mehr aushält. In Ostberlin geraten beide in die regimekritische Literatur-Szene und lernen den Autor Konstantin kennen, den ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit umwebt. Theresa und Marta verlieben sich beide in ihn, er wählt zunächst Theresa. Alle 3 zieht es immer mehr in den Sog der antisozialistischen Szene bis ein Verrat und das Auffliegen dieser Szene sie auseinanderbringt.
Der Roman erzählt sehr eindrucksvoll von der Zeit vor der Wende. Er gibt einen interessanten Einblick in die unterschiedlichen Systeme in der DDR und Ungarn sowie in die damalige (antisozialistische) Literaturszene. Des weiteren erfährt man von den Grausamkeiten in den damaligen Erziehungsheimen der DDR. Das Buch ist absolut lesenswert. Interessant sind auch die Zeitsprünge, das Buch fängt mit Theresas Beerdigung in der jetzigen Zeit an, springt aber direkt in die Vergangenheit, um abwechselnd das Damals und Heute gegenüber zu stellen. Im Laufe des Buches finden die Fäden zueinander. Ein tolles, interessantes Buch.