Politische Stimmung, Freundschaft und ehemalige Freundschaften

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buchputtel Avatar

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Das Cover, auf dem zwei junge Frauen von einer Häuserzeile sitzen, ist absolut treffend zum Roman gewählt.
Wir befinden uns in den späten 80igern, kurz vor der Öffnung der Grenzen in der DDR und Ungarn. Budapest, so hört ich aus Erzählungen, war dem Westen näher und offener, als die Städte im Osten Deutschlands. Hier herrschte noch harte politische Richtlinie und stummes folgen.
Ich finde auch im Roman werden diese sehr verschiedenen Städte gut von sehr verschiedenen Frauen "dargestellt". Die Cousinen Marta und Theresa können unterschiedlicher nicht sein. Theresa ganz selbstbewusste und Marta zuückaltend und introvertiert. Als schließlich noch Konstantin, ein angehender Schriftsteller, in das Leben der beiden Frauen kommt, wird auch die Gefühlswelt ordentlich durcheinandergebracht.
Ich habe einige Zeit gebraucht um in den Schreibstil reinzufinden, auch die Zeitsprünge fand ich gewöhnungsbedürftig. Eben noch am Leben, befinden wir uns im nächsten Satz zeitlich ganz woanders.
Marta erzählt diese Geschichte aus dem Heute und blickt in die Vergangenheit, dies tut sie aber ohne Überschriften, es wechselt ohne Ankündigung.
Ich finde die Stimmung der damaligen Zeit wird deutlich, ich mochte beide Frauen sehr. Warum auch immer, war mit Konstantin fremd und schien unnahbar, er war mir wenig sympathisch.
Abschließend kann man sagen, es ist ein gutes, aber für mich persönlich kein besonderes Buch.