Interessante Charaktere und starke Kontraste

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waschbaerprinzessin Avatar

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Als erstes lernt man den arbeitslosen Schauspieler Lorenz kennen, der sich in seiner Wohnung vor dem Zwangsvollstrecker versteckt und währenddessen zwanghaft weiter überteuerte Einrichtungsgegenstände bestellt, die er nicht braucht. Ein auf den ersten Blick eher unsympathischer Protagonist. Dann fährt er zu seinen Tanten und man betritt mit ihm die bunte herzliche Welt dieser drei so unterschiedlichen Schwestern und möchte mit der Familie gemeinsam am Esstisch sitzen und mehr über ihr Leben erfahren.

Vea Kaiser schreibt so lebendig, dass man alles beim Lesen miterlebt und mitfühlt und so nimmt sie den Leser mit auf Zeitreise zurück ins Jahr 1953, in das harte Leben auf einem österreichischen Landgasthof, auf dem sich russische Soldaten einquartiert haben. Die schwere Kindheit von Lorenz' Vater steht im starken Kontrast zu dessen Gejammer über seine stagnierende Schauspielkarriere. Gleichzeitig erfährt man mehr über die drei Tanten als junge Mädchen und wird neugierig gemacht auf den weiteren Verlauf ihrer Leben. Zudem taucht ein weiteres Geschwisterkind auf, von dem wir wissen, dass es später nicht mehr da ist, wodurch große Spannung entsteht. Der Klappentext lässt erahnen, dass dem kleinen Jungen schreckliches zugestoßen ist und ich möchte unbedingt wissen, wie diese packende Familiengeschichte weitergeht und wie der Roadtrip mit den Tanten den selbstsüchtigen Lorenz verändern wird.