Österreich verschroben herrlich!

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Eine Meisterin der Sprache – Vea Kaiser ist eine wunderbare Schriftstellerin! Überzeugt hat sich mich mit „Blasmusikpop“, dass ich in den österreichischen Alpen lesen könnte. Wunderbar!
Und nun der dritte Roman, der wieder vielversprechend beginnt mit einem Sprössling des Prischinger Clans in Wien, ein armer realitätsferner Schauspieler, der bei weitem über seinen Verhältnissen lebt.
Kein Geld für Essen, aber für EUR 40 zur Tante fahren um dort satt zu werden… Und dann diese verschrobenen Tanten! Herrlich!
Vea Kaiser hat einfach einen hoch amüsanten Ton, eine herrliche Sprache. Sie spielt mit den Formulierungen (‚Karottoide Haare‘), findet erfrischende Vergleiche zum Schmunzeln (ein grinsender wird beschrieben: „wie eine der vom Deckenfluter beleuchteten Knackwürste, die über seiner Verkaufstheke am Haken baumeln“ – der Mann ist in der Tat Metzger).
Die Leseprobe umfasst die ersten 2 Kapitel mit knapp 40 Seiten. Im zweiten Kapitel springen wir in die Kindheit des Vaters in die 50er Jahre, Sepp, der auf dem Land groß wird mit seinen Geschwistern, den Tanten und noch einem Bruder. Auch hier wird schon deutlich welch kuriose Familie hier porträtiert wird. Daher sehr treffend der Untertitel des Romans mit „Die Manen der Familie Prischinger“.

Einfach herrlich! Was für ein toller Start eines Romans!