Berührender Generationenroman ohne jede Spannung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mianna Avatar

Von

Lorenz, der erfolglose Schauspieler und seine drei eigenwilligen Tanten Mirl, Wetti und Hedi machen mit dem toten Onkel Willi einen Roadtrip von Österreich nach Montenegro. Dort will er bei seiner Familie begraben werden. Eine wahnwitzige Reise beginnt.

In dem knapp 500 Seiten starken Roman erzählen in zwei Strängen zum einen die Tanten und der Onkel von ihrer Kindheit und zum anderen der Junge von der langen Reise nach Montenegro. In Kapiteln mit thematischen Überschriften geht es abwechselnd um einen von beiden Strängen.

Aufgewachsen nach dem zweiten Weltkrieg auf dem Land in Österreich haben die Älteren schwere Zeiten hinter sich. Der Junge dagegen hatte eine friedliche Kindheit und findet schwer Halt in seinem Leben. Die gemeinsame Reise bringt alle näher zueinander und mehr zu sich selbst. Eine schöne Buchidee und Geschichte.

Die Einblicke in die Erlebnisse und Gefühle der Einzelnen schaffen eine gewisse Nähe und erzeugen Sympathie. Zudem sind die Einblick in das Zeitgeschehen ab 1953 interessant und berührend. Die Geschichte entwickelt sich leise und sachte. Die Kehrseite davon ist, dass ihr jede Spannung fehlt. Die Schilderungen wirken langatmig, zu detailiert und deswegen kommt die Geschichte auch zum Ende hin nicht in Fahrt.

Trotz der vielen Absurditäten, den eigenwilligen Charakteren und den bewegenden Themen, macht das Lesen Mühe. Der Humor kommt nicht rüber, die Erzählung wirkt trocken. Immerhin finden beide Erzählstränge am Ende zusammen - die Geschichte wird rund und löst sich zufriedenstellend auf.

Absurde und schöne Geschichte, trocken und ohne Spannung erzählt.