Kein gewöhnlicher Road-Trip-Roman

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gg-ena Avatar

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Familie Prischinger ist eine Großfamilie, die zusammenhält! Besonders die drei Schwestern Mirl, Wetti und Hedi sehen sich ständig. Als Onkel Willi überraschend stirbt, ist für seine Frau und ihre Schwestern klar: sein letzter Wunsch soll erfüllt werden. Er möchte in seinem Geburtsland begraben werden. Also machen sie sich, gemeinsam mit Neffe Lorenz und der Leiche von Willi im Auto, auf dem Weg nach Montenegro, um Willi dort beisetzen zu können.

Vea Kaiser kenne ich schon von ihren anderen Roman. Für mich stand außer Frage, dass ich auch ihren neuesten Roman lesen will und ich wurde nicht enttäuscht. Sie hat ein absolutes Händchen dafür, dass jeder Charakter komplett „bildlich“ dargestellt wird und ich mich in all ihren Romanfamilien total heimisch gefühlt habe.

Ich fand Lorenz am Anfang ein wenig überheblich und eingebildet, aber er war da eben auch in einer schwierigen Situation. Seine Tanten waren alle auf ihre eigene Art sehr sympathisch und interessant. Ich bin begeistert, wie im Laufe der Geschichte immer mehr von den einzelnen Personen aufgedeckt wurde und ich mehr von den einzelnen Familienmitgliedern erfahren habe. Mir hat es auch sehr gut gefallen, dass die Handlung abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit gespielt hat.

Auch wenn die Thematik Road Trip schon öfter in Romanen vorgekommen ist, so finde ich diesen Road Trip hier den Lorenz gemeinsam mit seinen etwas verschrobenen Tanten und natürlich Onkel Willi unternimmt, sehr unterhaltsam umgesetzt. Es gab einige sehr skurrile Situationen, die mich zum schmunzeln gebracht haben. Obwohl das Grundthema der Geschichte natürlich der Tod von Willi ist, ist das Buch im Ganzen ein humorvoller Roman.

Gerade weil ich dieses Buch und die Schreibweise von Vea Kaiser so großartig finde, fällt es mir sehr schwer zu beschreiben, was ich daran so gut finde. Ich kann es nicht ansatzweise auf ihre Art ausdrücken. Und hoffentlich muss ich jetzt nicht wieder so lange auf ein neues Werk von Vea Kaiser warten. Ich bin aber jetzt schon gespannt, in welcher Familie ich dann als „Gastfamilienmitglied“ einige Zeit verbringen darf.